mehr
von
Gleichungen dritten
Grades als unmöglich bezeichnet wird. Aber schon 1505 fand Scipio
Ferro in
Bologna die
Auflösung einer
kubischen, Ludovico
Ferrari bald darauf die einer biquadratischen
Gleichung;
Cardanus aus Mailand
[* 3] machte 1545 diese
Auflösungen
bekannt. In
Deutschland
[* 4] wurde die der
Italiener schon im Anfange des 16. Jahrh. sorgfältig studiert. Einer
ihrer ersten Bearbeiter war
Christian
Rudolf aus Jauer,
[* 5] dessen Werk,
die erste algebra
ische
Schrift in
Deutschland, 1524 gedruckt
und 1571 von Stifel neu herausgegeben wurde.
Andere Bearbeiter sind Scheybl in
Tübingen,
[* 6] Recorde in England, Peletarius in
Frankreich, Stevin aus
Brügge
Größere Fortschritte
verdankt die Algebra
dem
Franzosen Vieta, geb. 1540, gest. 1603, dessen
Werke von Schooten in
Leiden
[* 7] 1646 herausgegeben wurden. Vieta bediente sich der
Buchstaben und Formeln in weiterm
Umfang; er
bezeichnete die bekannten
Größen durch die
Konsonanten, die unbekannten durch die
Vokale des großen lat.
Alphabets, wofür
Dcscartes die ersten und die letzten
Buchstaben des kleinen
Alphabets genommen hat.
Fermat und Descartes erwarben sich besonderes Verdienst dadurch, daß sie die Algebra
auf die Geometrie anwandten,
die Linien nach ihren
Gleichungen ordneten und so die moderne
analytische Geometrie begründeten. Descartes' «Géometrie» (1637)
förderte den ersten
Teil der Algebra
, während Fermats Entdeckungen auf dem Gebiete der Diophantischen
Analysis
zu den glänzendsten Leistungen aller
Zeiten gehören. Wichtige Beiträge zur Algebra
gaben Newton in seiner «Arithmetica
universalis»,
Tschirnhausen,
Cotes, Moivre, später Euler, Bezout, Lagrange, Vandermonde, dann besonders Gauß, und in neuerer
Zeit
Abel, Galois,
Kronecker, Hermite,
Riemann,
Weierstraß.