Algarobilla,
s. Inga.
218 Wörter, 1'522 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
s. Inga.
(Algarovilla); die Hülsenfrucht eines im sandigen trockenen Norden Chile's und auch in Kolumbien vorkommenden Strauches, Inga Marthae; sie enthält kleine, linsenförmige, schwärzliche Bohnen. Die Ware kommt in Säcken von circa 75 k und wird ihres hohen Gerbsäuregehaltes (bis zu 70%) wegen zum Schwarzfärben und zur Tintenfabrikation verwendet. - Zollfrei.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
(Algarovilla), eine seit ungefähr 1876 im deutschen Handel bekannte Drogue, die Hülsenfrucht eines im sandigen trocknen Norden Chiles und auch in Columbia vorkommenden Strauches, Iuga Marthae Spr. (nach andern Prosopis pallida und Balsamocarpum brevifolium Phil.) Die Algarobilla besteht aus kleinen, linsenförmigen, schwärzlichen Bohnen, die gewöhnlich mit holzigen Hülsenresten vermengt und frisch in einen braunen Saft eingebettet sind. Die Samen bilden 12 Proz. des gesamten Gewichtes der Hülsen. Der Gehalt an Gerbstoff soll bis zu 70 Proz. betragen; auch ist etwas Ellagsäure vorhanden. Man benutzt die Ware außer zur Tintenfabrikation zum Schwarzfärben und in der Gerberei; sie eignet sich nicht nur für das alte Gerbverfahren, sondern auch zur Schnellgerbung. Da die Algarobilla außer der Gerbsäure auch noch einen gelben Farbstoff enthält, welcher dem Leder eine nicht erwünschte Färbung erteilen kann, so benutzt man zum Gerben am besten eine Mischung von 25 Proz. Algarobilla mit 75 Proz. Eichenrinde oder andern Gerbmaterialien. Der Hauptbezugsort für Algarobilla ist Hamburg; man erhält sie in Säcken von etwa 75 kg.