Alfried
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Alfried,
Laet (spr. lāt), Johan Jakob (mit dem Pseudonym Johan Alfried), vläm. Schriftsteller, geb. zu Antwerpen, [* 3] studierte in Löwen [* 4] Medizin und machte 1839 sein Doktorexamen, gab aber die Praxis bald wieder auf, um in Brüssel [* 5] ein vlämisches Blatt: [* 6] »Vlaemsch Belgie«, zu gründen, in welchem er für die Sprache [* 7] und Rechte der Vlämen eintrat. Als dasselbe 1845 einging, gründete er mit Vleeschhouwer in Antwerpen den »Roskam«, ein satirisches, gegen die Franzosenfreunde gerichtetes Blatt, übernahm 1849 die Redaktion des »Journal d'Anvers« und 1851 die der »Emancipation« in Brüssel, ward aber plötzlich des journalistischen und politischen Treibens überdrüssig und trat an die Spitze einer großen Bäckerei in Antwerpen, die er seitdem leitete. Auch als Mitglied der belgischen Abgeordnetenkammer ist De Laet als einer der eifrigsten Verfechter der vlämischen Sache aufgetreten. Von seinen frühern belletristischen Schriften, welche in Bezug auf Stil und Form für klassisch gelten, sind namentlich der auch wiederholt ins Deutsche [* 8] übersetzte Roman »Het huis van Wesenbeke« (Antwerp. 1842),
die Dorfgeschichte »Het lot« (das. 1846; deutsch: »Der Spieler«, Hannov. 1847) und seine »Gedichten« (Antwerp. 1848) zu nennen. Seine meisten Novellen erschienen in den Zeitschriften: »Noordstar« (1840-41) und »Taelverbond« (1845-46).