Alexandrīt,
s. Chrysoberyll.
Alexandrit
182 Wörter, 1'310 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
s. Chrysoberyll.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Alexandrit,
[* 2] die ausgezeichneten Drillingskrystalle des smaragdgrünen sibir. Chrysoberylls (s. d.), die täuschend das Ansehen von hexagonalen Gestalten haben und deren obere horizontale Fläche durch Streifensysteme in 6 Felder abgeteilt wird (s. Figur). Wenn im dunkeln Raume die Strahlen einer Kerzenflamme hindurchfallen, so erscheinen die Krystalle lebhaft rot; sie haben bis 6,5 cm Durchmesser und stehen sehr hoch im Preise, weil zur Zeit an der Fundstätte (in den Smaragdgruben an der Tokowaia) nichts mehr gewonnen wird.
Den Namen Alexandrit
erhielt das Mineral, weil es 1812 am Tage der Volljährigkeit des russ. Thronfolgers Alexander (nachmaligen Alexander
II.) entdeckt wurde und grün-rot die russ. Militärfarbe ist. Wegen der in den Alexandrit
krystallen
eingewachsenen Glimmerblättchen u. s. w. ist es selten möglich, von
diesem schönen Edelstein fehlerfrei geschliffene Exemplare von über 1 Karat zu gewinnen, solche wurden daher sehr hoch bezahlt.
In neuester Zeit hat die vermehrte Nachfrage nach Chrysoberyll-Katzenaugen eine lebhaftere Ausbeute der dieses Mineral führenden
Sande auf Ceylon
[* 3] bewirkt, und hierbei wurden auch ausgezeichnete Alexandrit
, selten unter 4 Karat, einer
von 67 Karat, entdeckt und gelangen jetzt an Stelle der russischen in den Handel.
[* 2] ^[Abb.]
(Cymophān), Mineral aus der Ordnung der Anhydride, findet sich in kurz und breit ¶
säulenförmigen oder dick tafelartigen, rhombischen Kristallen, eingewachsen oder lose, auch in abgerundeten Fragmenten oder Körnern; er ist grünlichweiß bis smaragdgrün mit Glasglanz, durchsichtig bis durchscheinend, zuweilen mit schönem Trichroismus oder bläulichem Lichtschein, Härte 8,5, spez. Gew. 3,65-3,8, und besteht aus Berylliumaluminat BeAl2O4 . Der Chrysoberyll wurde bisher hauptsächlich in losen Kristallen, Körnern und Geschieben im Flußsand aus Ceylon, Borneo, in Pegu und Brasilien [* 6] gefunden. In Gneis eingewachsen kommt er bei Haddam in Connecticut, Saratoga Springs in New York und zu Marschendorf in Mähren, [* 7] mit Faserkiesel, Spinell [* 8] und Granat [* 9] in grobkörnigem Gneis vor.
Ein gras- bis smaragdgrüner, in durchfallendem Kerzenlicht blutrot erscheinender Chrysoberyll, welcher in Kristallen von 6,5 cm Durchmesser in den Smaragdgruben der Tokawaja im Ural aufgefunden ward, ist der Alexandrit. Die schön grünen, reinen Geschiebe von Ceylon und Brasilien werden als Schmucksteine verarbeitet und wie Diamanten verschlissen. Höher im Wert stehen die, welche bläulichweißen Lichtschein zeigen und, en cabochon geschliffen, im Handel gewöhnlich den Namen schillernder oder opalisierender Chrysolith führen. Im Handel heißt der Chrysoberyll auch orientalischer Chrysolith. S. Tafel »Edelsteine«, [* 10] Fig. 19.