Alexandrette
(d.i.
Klein-Alexandria), türk.
Iskanderûn oder
Skanderûn
(Alexandria ad Issum), türk. Hafenort im kleinasiat.
Wilajet
Adana mit kaum 1500 E., an dem nach ihm benannten, an der Grenze von
Syrien und
Kleinasien tief in das Land eindringenden
Golf, ist der nördl. (wie Latakieh der südl.) Hafenplatz der 105 km
südöstlich gelegenen Handelsstadt Haleb, Halteplatz der Dampfschiffe aus
Triest
[* 2] und Marseille
[* 3] und Sitz eines deutschen Vicekonsuls
(Konsulat
Beirut). Alexandrette
ist auf der Landseite von ungesunden
Sümpfen umgeben.
Auch der
Hafen ist vernachlässigt. Das
Meer hat sich innerhalb 12 Jahren um 20–30 m zurückgezogen. Die Einfuhr betrug (1893)
47,07, die Ausfuhr 23,32 Mill.
Frs. Die Europäer wohnen in der 15 km entfernten schönen Stadt
Beilân
mit 2000 E.; 10 km weiter befindet sich der Beilânpaß, im
Altertum die Pylae
Syriae eine Schlucht des Amanusgebirges, durch
die
Alexander und die Kreuzfahrer nach
Syrien eindrangen. Alexandrette
wurde auf
Befehl
Alexanders d. Gr. zum Andenken
an den
Sieg bei Issus 333 gegründet;
Tancred eroberte es 1097. Am erfochten bei Alexandrette
die Ägypter einen
Sieg über
die
Türken.