Alexandra-Nil
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Alexandra-See, s. Nilseen.
Alexandra-Nil
3 Seiten, 173 Wörter, 1'199 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Alexandra-Nil,
Alexandra-See, s. Nilseen.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Alexandra-Nil
(Kagera, Ingesi, Tengure), Fluß in Ost-Aquatorialafrika, entspringt in mehrern Quellbächen auf dem Mondgebirge am Nordostende des Tanganikasees zwischen dem 3. und 4.° südl. Br. und fließt in den Victoria-Njansa;
er ¶
(Einseitige Farbkarte) ¶
373 erhält links den Akenjaru aus dem unerforschten Alexandrasee und bildet in seinem nördl. Laufe die Grenze zwischen Usui-Karagwe
und Urundi-Ruanda, im östlichen zwischen Karagwe und Nkole-Buddu. Die Breite
[* 4] beträgt im Unterlauf gegen 100 m bei einer Tiefe
von 8 bis 12 m; vor der Mündung liegt eine 0,5 m seichte Barre. Die wenig bewaldeten Ufer werden von dichten
Papyrus-Schilfwänden eingefaßt. Wegen der starken Krümmungen und der reißenden Strömung ist der Alexandra-Nil
nur für kleine Kanoes
schiffbar. Speke entdeckte ihn 1862, Stanley gab ihm 1876 den europäisierten Namen, der aber auf den Karten von der einheimischen
Bezeichnung Kagera jetzt wieder verdrängt ist, Baumann erforschte 1892 sein Quellgebiet. Da der der mächtigste
und längste Zufluß des Victoria-Njansa und da dessen einziger Ausfluß
[* 5] der Kivira oder Somerset-Nil ist, so wird gegenwärtig
der Alexandra-Nil
als die Hauptquelle des Nils betrachtet.
Nilseen,
die auf beiden Seiten des Äquators und unter demselben liegende Gruppe von Gewässern, welche als die Quellbecken des Stroms angesehen wurden, ehe man die diese Seen speisenden Flüsse [* 8] entdeckte. Zu diesen Seen gehörte als weitaus der größte in erster Linie der Victoria Nyanza [* 9] oder Ukerewe (s. d.), dann der Albert Nyanza oder Mwutan Nzige (s. d.) und die zwischen beiden liegenden Gita Nzige und Kiodscha, durch welche der Somerset-Nil hindurchfließt.
Auch der Akenjaru oder Alexandrasee
gehört zu dieser Gruppe. Ob der Muta Nzige (s. d.) auch dazu zu rechnen ist, bedarf noch
der Bestätigung; denn Emin Pascha meldet, daß ein Strom Kakibbi oder Dueru aus demselben in den Mwutan münde. Daß der Baringo
nicht mit dem Ukerewe in Verbindung steht, wie man früher glaubte, hat der Engländer Thomson bewiesen.
Bereits auf dem Kartenbild des alexandrinischen Geographen Ptolemäos finden wir dargestellt, wie der Nil aus zwei großen
Seen abfließt, die unter dem Äquator gelegen waren, und von denen der eine »See der Wasserfälle«, der andre »Krokodilsee«
genannt wurde. Die Entdeckungen von Speke, Baker, Stanley u. a. haben bewiesen, daß die alte Ptolemäische
Darstellung den wirklichen Verhältnissen fast vollkommen entspricht. S. Karte »Äquatorialafrika«
[* 10] (bei Artikel »Congo«).