Aletschgle
tscher,
ein im schweizer. Kanton Wallis
[* 2] auf der Südseite der
Jungfrau in das Rhônethal herabsteigender
Gletscher, der
größte
Europas (fast 20 km lang). Über seinen
Rücken geht der Weg zur
Jungfrau, die von hier aus als unbedeutende Schneekuppe
erscheint. Durch drei kolossale Firnmulden
(Großer Aletschfirn, Jungfraufirn, Ewigschneefirn) genährt,
steigt der Eisstrom in majestätischem
Bogen
[* 3] thalab und heißt im
Gegensatz zum
Mittlern und Obern Aletschgle
tscher, die von der rechten Seite
in ihn einmünden, der
Große Aletschgle
tscher. Auf dem Ostrand des
Gletschers liegt in 2350 m
Höhe der Merjelensee, der durch einen
Kanal
[* 4] nach dem
Viescher
Gletscher abfließt, während die
Wasser des Aletschgle
tschers durch die reißende
Massa
dem
Rhône zugeführt werden (oberhalb Naters). Das nordwestlich liegende Aletschhorn (4198
m), eine großartige Schneepyramide,
ist der zweithöchste Gipfel der
Berner Alpen und wurde im Juni 1859 von dem
Engländer F. F. Tuckett, vom Äggischhorn aus,
zum erstenmal erstiegen (s.
Finsteraarhorn). Gegenwärtig erfolgt die Besteigung meist vom
Hotel Bellalp,
das am Südwestfuß des Aletschgle
tschers in 2052 m
Höhe liegt.