[* 1]Hochzeit, so genannt nach dem ersten
Besitzer, ein antikes Freskogemälde (nach einem ausgezeichneten
griechischen Vorbild), welches, in der
Nähe der
KircheSanta MariaMaggiore zu
Rom
[* 2] in den ehemaligen
Gärten
des
Mäcenas 1606 aufgefunden, erst im
Besitz des
FürstenAldobrandini war und sich seit 1818 in der vatikanischen
Bibliothek
befindet. In der Mitte des
Bildes sieht man die Brautkammer, die
Braut verschleiert auf dem Brautlager sitzend, neben ihr die
Göttin der Überredung
(Peitho) als Brautmutter und eine
Jungfrau mit
Schale und Salbgefäß. In einem hintern
Gemach befinden sich
Frauen, das Brautbad rüstend; rechts, dicht vor dem Brautgemach, auf einer
Estrade der harrende Bräutigam
und die
Musen,
[* 3] den Brautgesang anstimmend.
Winckelmann sah darin eine
Darstellung derHochzeit von
Peleus undThetis;
Böttiger mißt dem Gemälde eine allegorisch-mythische Bedeutung bei; es ist aber nichts weiter als ein Genrebild ohne
mythische Unterlage. Eine gelungene
Nachahmung findet sich im
Museum zu
Berlin,
[* 4] eine gute
Kopie auch im Gipsmuseum der
UniversitätHalle.
[* 5]
Vgl.
Böttiger, Die aldobrandinische Hochzeit
(Dresd. 1810).
[* 1] Hochzeit, ein wahrscheinlich aus dem Zeitalter des Augustus stammendes Wandgemälde, das in der Nähe
der Kirche Sta. Maria Maggiore zu Rom in den ehemaligen Gärten des Mäcenas 1606 gefunden wurde. Zuerst
Besitztum des Kardinals Aldobrandini, nach dem es benannt wird, kam es nach zwei Jahrhunderten durch Erbschaft in Besitz der
Familie Borghese, die es verkaufen ließ; seit 1818 befindet es sich in der Vatikanischen Bibliothek. Die Darstellung umfaßt
zehn Personen und ist in drei Gruppen geteilt. In der Mitte des Brautgemachs sitzt die Braut bis auf das
Gesicht
[* 7] verhüllt auf dem Lager,
[* 8] ihr zur Rechten, ebenfalls auf dem Bette, die Pronuba, ihr liebevoll zuredend, während eine
Dienerin bereit steht, die Braut zu salben. Links in einem andern Gemache befinden sich drei Frauen, das Bad
[* 9] rüstend; rechts,
dicht vor dem Brautgemach, auf einer Estrade der harrende Bräutigam und in einem Vorraume drei Frauen
mit dem Opfer und dem Gesang des
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Brautliedes beschäftigt. Winckelmann hat diese Darstellung auf die Hochzeit des Peleus und der Thetis, Biondi auf die des Manlius
und der Julia gedeutet, andere denken an die Vermählung des Paris
[* 11] mit der Helena oder an eine einfache Hochzeitsfeier ohne
mythische Unterlage. O. Müller hält die der Braut zuredende
[* 10]
Figur für Aphrodite
[* 12] und die Dienerin für
Charis. Das Gemälde ist im Stile der plastischen Reliefs gehalten und 1,20 m hoch, 2,60 m breit. -