Aldobrandini
,
ein durch Papst Clemens VIII. in den Fürstenstand erhobenes edles Geschlecht von
Florenz,
[* 2] das sich dort
schon im 12. Jahrh. nachweisen läßt. - Silvestro Aldobrandini
, geb.
1499, bedeutender Rechtslehrer in Pisa,
[* 3] wurde, nach
Florenz zurückgekehrt, 1530 von den Medici vertrieben. Er ging zunächst
nach
Rom,
[* 4] dann nach Neapel
[* 5] und wurde 1537 zu
Bologna Vicelegat und Viceregent.
Als er seine Hoffnung, nach
Florenz zurückzukehren,
vereitelt sah, begab er sich nach Ferrara,
[* 6] von wo ihn Papst
Paul III. als päpstl. Fiskaladvokaten nach
Rom berief. Dort starb er Juni 1558. - Ippolito Aldobrandini
, Sohn des vorigen, geb.
1536, ist der Papst Clemens VIII. (s. d.). - Unter ihm leitete sein Neffe, der
Kardinal Pietro Aldobrandini
, geb. 1571, die päpstl. Politik, daneben aber ließ
er sich auch die
Beförderung der Wissenschaften angelegen sein. Die beträchtlichen Geldsummen, die er zusammenraffte, suchte
er durch
Kauf von Sulmona,
Bari,
Bisignano sicher zu stellen. Unter
Paul V. übernahm er 1604 das Erzbistum Ravenna und starb 1621 in
Rom. - Als der röm. Zweig der Aldobrandini
1681 mit Ottavia Aldobrandini
, Tochter
des Fürsten von Rossano, ausstarb, kam es wegen der Erbschaft zum Prozeß zwischen den Nepotenfamilien der
Borghese und Pamfili: 1769 erhielten
die
Borghese den Fürstentitel und größern
Teil des Vermögens. - Der in
Florenz gebliebene Zweig der Aldobrandini
ist im 19. Jahrh.
erloschen. - Ein Sohn des Fürsten
Francesco
Borghese ist Fürst Camillo Aldobrandini
, geb. der unter
Pius IX. als Waffenminister 1848 hervortrat.