Aldehyd
,
Acetaldehyd,
Äthylaldehyd, hat die Zusammensetzung C2H4O und die Konstitutionsformel
CH3.CHO ^[CH3.CHO]. Er entsteht durch
Oxydation des
Äthylalkohols, C2H6O , wobei
diesem zwei Wasserstoffatome entzogen werden. Daher ist auch der
Name abgeleitet:
Al(cohol) dehyd(rogenatus). Der im
Handel
vorkommende und namentlich zur Herstellung von
Anilinfarben angewandte Aldehyd
wird aus dem
Vorlauf bei der
Spiritusfabrikation
[* 2] gewonnen
und entsteht durch
Oxydation von
Alkohol beim Filtrieren
[* 3] über Holzkohle.
Zur
Darstellung des reinen Aldehyd
übergießt man in einem Kolben 3
Teile Kaliumbichromat mit 12
Teilen Wasser
und fügt allmählich unter Kühlung ein Gemisch von 4
Teilen konzentrierter Schwefelsäure
[* 4] und 3
Teilen
Alkohol hinzu. Das
beim Erwärmen erhaltene
Destillat wird rektifiziert und
durch Einleiten in ammoniakhaltigen
Äther in festes Aldehyd
ammoniak
verwandelt. Aus diesem erhält man dann den Aldehyd
durch Erwärmen mit verdünnter Schwefelsäure.
Der Aldehyd
ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit von eigentümlichem
Geruch, die bei 20,8° siedet und das
specifische Gewicht
0,8009 besitzt. Er mischt sich in allen Verhältnissen mit Wasser,
Äther und
Alkohol.
An der Luft oxydiert er sich zu
Essigsäure, aus einer ammoniakalischen Silberlösung scheidet er metallisches
Silber als spiegelnden Belag an der Gefäßwandung aus. Mit
Ammoniak und mit Alkalibisulfit (s. Schweflige Säure) verbindet
sich der Aldehyd
zu krystallinischen Additionsprodukten. Durch geringe Mengen von Säuren oder
Salzen verwandelt sich der Aldehyd
bei
gewöhnlicher
Temperatur in den polymeren
Paraldehyd, eine Flüssigkeit von der Zusammensetzung C6H12O3
, die bei 124° siedet und bei der
Destillation
[* 5] mit Schwefelsäure wieder in gewöhnlichen Aldehyd
übergeht.
Unter 0° entsteht der feste
Metaldehyd (s. d.).