1) feste Bezirksstadt in der span.
ProvinzCaceres, am
Tajo, mit (1878) 3527 Einw.
Eine schöne altrömische
Brücke von 6
Bogen
[* 4] (185 m lang, 55 m hoch), mit einem
Triumphbogen in der Mitte, führt über den
Fluß. -
1) Stadt (Villa) und Waffenplatz in der span. ProvinzCaceres in Estremadura, 10 km von der portug. Grenze
auf einem Felshügel links vom Tajo, hat (1887) 3814 E. Die großartige, vom KaiserTrajan 103 bei der röm. KolonieNorba-Cäsarea
erbaute Brücke über den Fluß ist das schönste Denkmal aus der Römerzeit in Spanien. - 2) Alcántara, ursprüngliche Vorstadt von
Lissabon, nach dem Erdbeben
[* 9] von 1755 mit der Hauptstadt vereinigt, hat dem jetzigen westl.
Quartier derselben den Namen gegeben und ist berühmt durch den 1732-38 von Bellas über das Alcantarathal 7 km weit nach Lissabon
geführten Aquädukt (agua de Bellas) mit 127 zum Teil aus Marmorquadern erbauten Bogen, deren mittelster 65 m hoch und 35 m
weit ist, und durch die Schlacht vom in der Alba die Portugiesen besiegte und damit deren Widerstand gegen die Vereinigung
mit Spanien brach.
Orden von,
[* 10] geistlicher Ritterorden Spaniens, 1156 von den BrüdernDon Suero und Don Gomez Fernando Barrientos
zur Verteidigung des gegen die Mauren erbauten castil. Grenzkastells San Julian de Peral (Pereyro) als
Waffenbrüderschaft gestiftet und von Papst Alexander III. zu einem geistlichen Ritterorden mit der gemäßigten
Regel Benedikts erhoben. Von König Ferdinand II. von Castilien erhielt er große Freiheiten, von Papst Cölestin III. 1197 viele
Privilegien; letzterer stellte ihn unmittelbar unter den HeiligenStuhl und verpflichtete ihn zur Verteidigung
des christl. Glaubens und zum ewigen Kriege gegen die Mauren.
Alfons IX. schenkte 1218 dem Orden die Stadt Alcántara, nach welcher sich dieser fortan benannte und wohin er seine Residenz verlegte.
Im Kampfe mit den Mauren erwarb der Orden Kriegsruhm und Reichtümer, verlor aber durch innere Händel
Kraft
[* 11] und Einfluß, bis er unter dem Großmeister Don Juan de Zuñiga 1479 sich wieder hob. Unter Ferdinand V. wurde 1494 die
Großmeisterwürde mit der KroneSpaniens vereinigt. Die Ordensritter durften seit 1540 heiraten und legten seitdem vier Gelübde
ab: das der Armut, der ehelichen Keuschheit, des Gehorsams und der Verteidigung der Lehre
[* 12] von der unbefleckten
Empfängnis Maria.
Bis zur franz. Occupation 1808 besaß der Orden 37 Komtureien mit 53 Städten und Dörfern, von denen ihm nach der Restauration
nur ein kleiner Teil wiedergegeben wurde. Von den Liberalen mehrmals aufgehoben, bestand der Orden unter
Isabella II. und Amadeus nur noch als militär. Verdienstorden, wurde von der Republik 1873 wieder aufgehoben, von Alfons XII.
indes 1875 wiederhergestellt. Das Ordenszeichen, seit 1441 ein grünes Malteserkreuz, dessen Arme durch goldene Lilien
[* 13] verbunden
sind, wird am grünen Bande um den Hals, in Seide
[* 14] gestickt auf dem Rocke und weißen Mantel getragen. In dem
Wappen
[* 15] führt der Orden einen Birnbaum mit zwei Balken.