Alcantăra,
Orden [* 3] von, einer der drei alten span. geistlichen Ritterorden, ward als Waffenbrüderschaft 1156 von den Brüdern Don Suero und Don Gomez Fernando Barrientos, welche von der kastilischen Grenzfeste San Julian del Pereiro aus tapfer gegen die Mauren kämpften, gestiftet und von Papst Alexander III. zu einem geistlichen Ritterorden mit der mildesten Regel Benedikts erhoben. Vom König Ferdinand II. von Kastilien und von Papst Lucius III. 1183 mit Freiheiten und Privilegien ausgestattet, ward er unmittelbar der Aufsicht des päpstlichen Stuhls unterstellt und zur Verteidigung des christlichen Glaubens und zum ewigen Kriege gegen die Mauren verpflichtet. Im Kampf gegen diese erwarb sich der Orden Kriegsruhm und große Reichtümer.
Seit 1213 hatte er seinen Sitz in Alcantara
und nannte sich nach diesem ihm vom König
Alfons IX. von
Kastilien geschenkten
Ort.
Später
infolge innerer Zerwürfnisse in
Verfall geraten, wurde er erst durch den
Großmeister
Don Juan von Zuniga (1479)
wieder gehoben.
Ferdinand V. vereinigte 1494 die Großmeisterwürde mit der
Krone
Spaniens. Die Verschmelzung des
Ordens mit
dem von
Calatrava wurde mehrmals vergeblich versucht. Bis zur französischen
Okkupation 1808 besaß der
Orden 37 Komtureien
mit 53
Städten und Dörfern.
Nach der Restauration erhielt er die Güter nur zum kleinsten Teil zurück. Zuletzt war er ausschließlich militärischer Verdienstorden. Das Zeichen desselben ist ein goldenes, grünes Lilienkreuz, an grünem Band [* 4] um den Hals, in Seide [* 5] gestickt auf dem Rock und dem weißen Mantel getragen. Die Ritter hatten ihre adlige Abkunft durch vier Generationen nachzuweisen, ebenso, daß in ihrer Familie weder Juden noch Mauren waren. Die Republik hat 1872 den Orden aufgehoben, König Alfons. XII. denselben wieder eingeführt.