(spr. -kérke), 1) feste Bezirksstadt in der span.
ProvinzBadajoz, unweit der portugiesischen
Grenze, mit dem Stammschloß der berühmten Herzogsfamilie gleichen
Namens und (1878) 7214 Einw. -
(spr. -kérke), Affonso d', der Große genannt, berühmter portug. Kriegsheld, geb. 1453 zu
Alhandra bei Lissabon,
[* 4] trat sehr früh in den Seedienst Portugals und zeichnete sich in den Kämpfen der Portugiesen zur Ausbreitung
ihrer Herrschaft in Nordafrika, auch 1480 bei Otranto gegen die Türken aus. Als die seit Auffindung des
Seewegs nach Ostindien
[* 5] auf Malabar gegründeten portugiesischen Kolonien bedroht wurden, sandte König Emanuel d. Gr. zu ihrer
VerteidigungAlbuquerque und seinen Vetter Francisco d'A. 1503 mit drei Schiffen nach Indien.
Nachdem Albuquerque seine Aufgabe gelöst und eine reiche Gewürzfracht eingenommen hatte, kehrte er nach Portugal
[* 6] zurück. Im J. 1506 ging
er zum zweitenmal nach Ostindien. Die von Venedig
[* 7] aufgehetzten Sarazenen in ihrem eignen Land angreifend,
eroberte Albuquerque 1507 die InselSokotora am Eingang des ArabischenMeerbusens und sperrte dadurch die alte Handelsstraße der Venezianer
und Genuesen nach Indien. Die gleichfalls eroberte wichtige InselOrmus konnte er aber nicht behaupten.
in Kalikat durfte eine befestigte Faktorei angelegt werden. Albuquerque war ein stattlicher Mann mit mächtigem
weißen Bart, gebildet, gerecht, wahrhaftig, tapfer und freigebig.
Durch seine Milde und Schonung der Unterworfenen machte er
sich allgemein beliebt und versöhnte die Besiegten mit ihrem Schicksal. Aber auch Albuquerque erfuhr den Undank
der Könige. Während er noch auf Ormus für PortugalSiege erfocht, wurde er infolge von Verleumdungen, als strebe er nach Unabhängigkeit,
abgesetzt und ein neuer Vizekönig in Goa ernannt. Diese Kränkung brachte den Tod. Ehe er sich nach Portugal
einschiffen konnte, starb er auf seinem Schiff
[* 12] auf der Reede vor Goa. Viele kühne PläneAlbuquerques blieben nun
unausgeführt. Sein natürlicher Sohn, Bras d'A., ist Verfasser der »Commentarios de grande Affonso d'A.«
(englisch hrsg. vonGrayBirch, Lond. 1875, 3 Bde.).
(spr. -kerke), Hauptstadt des County Bernalillo im nordamerik.
Staate Neumexiko, links vom Rio Grande del
Norte, 95 km südwestlich von SantaFé, an der Atchison-, Topeka- und Santa Fé-Bahn, unweit deren Verbindung mit der Atlantic-
und Pacificbahn, ist der Mittelpunkt einer Gegend, die bedeutende Schafzucht treibt, hat (1890) 5518 E. und
besteht aus einem alten span. und einem neu angelegten Stadtteil (Bernalillo).
(spr. -kerke), Alfonso d', der Große genannt, zweiter portug. Statthalter in Ostindien, geb. 1453 zu Alhandra
in Estremadura, erhielt seine Erziehung am HofeAlfons V., wo sein Vater Gonçalo eine hervorragende Stellung einnahm. Albuquerque trat
früh in Kriegsdienste, zeichnete sich zuerst in den Kämpfen der Portugiesen gegen die Türken 1480 und
später in Nordafrika sehr aus und segelte 1503 in Begleitung seines Vetters Francisco nach Ostindien, um im Gebiete des den
Portugiesen befreundeten Königs von Kotschin eine Festung
[* 13] zu erbauen. 1506 begleitete er Tristão da Cunha auf
einer Expedition nach der Ostküste von Afrika,
[* 14] trennte sich aber von diesem, um die Insel Ormus am Eingänge des PersischenMeerbusens zu erobern, die damals ein Stapelplatz aller Waren des Ostens war.
Der Herrscher von Ormus erkannte zwar die portug. Oberherrschaft an, fiel aber dann ab.
Um einen festen Mittelpunkt für die portug. Besitzungen in Indien zu gewinnen, eroberte Albuquerque Goa
und unternahm 1511 einen Zug
gegen Malaka, den wichtigsten Stapelplatz Hinterindiens, wo chines. und arab.
Kaufleute ihre Waren austauschten. Er nahm diesen Platz befestigte ihn und traf so zweckmäßige Einrichtungen
zum Schutze des Handels, daß die fremden Kaufleute seitdem noch zahlreicher als früher herbeiströmten.
Ein Teil der portug. Flotte drang von hier aus unter Antonio d'Abren 1511 bis zu den Molukken vor, und bald war der Ruhm A.s
so verbreitet, daß die Beherrscher von Siam, Java und Sumatra sich durch Gesandtschaften um seine Freundschaft
bewarben. Nach seiner Rückkehr von Malaka befreite er das aufs neue von Feinden bedrängte Goa und nahm die starke Festung
Benestarim. Die Eroberung von Ormus (1515) beschloß die lange Reihe seiner glänzenden Unternehmungen. Auf der Rückfahrt
von dieser Expedition nach Goa erfuhr er, daß sein Feind Lopo Soares von dem auf A.s wachsende Macht
eifersüchtigen König Emanuel zu seinem Nachfolger ernannt worden sei. Die durch klimatische Einflüsse schon erschütterte
Gesundheit A.s konnte diesen Schlag nicht ertragen, und er verschied im Angesicht
¶
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von Goa Albuquerque hinterließ einen natürlichen Sohn, Blas d'A., Verfasser der trefflichen «Commentarios do grande Affuso
d'A.» (englisch in den Publikationen der HakluytSociety, 1875-83); die Akademie zu Lissabon gab A.sBriefe (Cartas) heraus (Lissab.
1884). -