Albulapass
(Kt. Graubünden, Bezirke Albula und Maloja). Einer der zwei von Chur ins Engadin führenden grossen Pässe. Schon 1251 bekannt, in welchem Jahre der Bischof von Chur zum Schutze der Passroute und des von ihm von den Reisenden erhobenen Wegegeldes die Burg Guardaval erbauen liess. In der Form Ilbelen begegnet uns der Name des Flusses zum ersten Male 1349, erscheint dann 1451 als Allbalen und wird von Tschudi und Campell (1572) in Albula (die weisse) umgedeutet. Eine gute, in ihrem obern Teil 1865 fertiggestellte Fahrstrasse zweigt sich bei Lenz von der Julierroute ab und steigt der Albula entlang über Alvaneu, Filisur und Bergün an zu dem aus dem 14. Jahrhundert stammenden Hospiz auf der Passhöhe, 2315 m. Diese wird von N. her vom Piz Albula oder Piz Uertsch (3273 m) überragt, der von hier aus in 3 Std. leicht bestiegen werden kann. Rascher Abstieg nach Ponte (9 km vom Hospiz, 43 km von Lenz). Die bis 1903 fertig zu erstellende Oberengadinbahn wird den Albulapass in einem gegenwärtig im Bau begriffenen Tunnel unterfahren.

Die höhern Teile des Albulapasses weisen eine ganze Reihe von für den Botaniker interessanten alpinen Pflanzen auf, worunter besonders die in der alpinen Region sehr seltenen circumpolaren Arten Carex Vahlii, Alsine biflora, Tofieldia borealis.