Albret
,
Jeanne d', s. Johanna d'Albret.
Albret
275 Wörter, 1'744 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Albret,
Jeanne d', s. Johanna d'Albret.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Albret,
franz. Adelsgeschlecht, während des 15. Jahrh.
im Süden Frankreichs reich begütert, gelangte durch Vermählung Johanns von Albret
mit der Erbin von Navarra (s. d.), Katharina von
Foix (1484), in den Besitz der Krone dieses Landes. Doch verlor Johann 1512 Obernavarra an Spanien.
[* 2] Die Versuche
seines Lohnes, Heinrichs von Albret
, das Verlorene wiederzuerlangen, blieben vergeblich Krieg von 1521). Heinrich teilte die Gefangenschaft
König Franz' I. nach der Schlacht von Pavia.
Später trieb er eine zwischen Frankreich und Spanien schwankende Interessenpolitik. Seine einzige Tochter aus
der Ehe mit Franz' I. Schwester, Margareta von Valois, war Johanna von Albret
(Jeanne d'Albret), geb. Sie war seit 1548 vermählt
mit Anton (s. d.) von Bourbon und regierte nach dem Tod ihres Vaters (1555) mit ihrem Gatten gemeinsam, nach dessen Tod (1562)
allein. Sie war eine der treuesten Stützen der reform. Partei, gestaltete
ihr eigenes Reich in deren Sinne um, beteiligte sich selbst seit 1568 aktiv an den Kämpfen der Partei, an deren Spitze sie
nach dem Tode ihres Schwagers, des ältern Condé (1569), ihren Sohn Heinrich, den spätern Heinrich IV. von Frankreich, stellte. 1570 schloß
auch sie mit dem Hof den
[* 3] Frieden zu St. Germain (s. Hugenotten). Zum Abschlusse der geplanten Ehe ihres
Sohnes mit Margareta von Valois kam sie nach Paris,
[* 4] starb hier aber -
Vgl. Luchaire, Notice sur les origines d la maison d'A. (Par 1873);
Ruble, Le [* 5] mariage de Jeanne d'A. (Par. 1877);
ders., Antoine de Bourbon de Jeanne d'A. (4 Bde., ebd. 1881-86);
Rochambeau, Lettres d'Antoine de Bourbon et de Jeanne d'A. (ebd. 1877);
Mémoirs et poésies de Jeanne d'A., hg. von Ruble (ebd. 1893).