Vater selbst die Markgrafschaft Meißen
[* 3] und Niederlausitz behielt. Durch
Kunigunde von Eisenberg, die er nach dem
Tode seiner
Gemahlin Margarete, der Tochter
KaiserFriedrichs II., 1272 heiratete, ließ er sich überreden, ihrem gemeinschaftlichen,
vor der Verheiratung geborenen, später aber legitimierten Sohn
Apitz die
Nachfolge in
Thüringen zuzuwenden, seine
Söhne erster
Ehe dagegen mit dem Pleißnerlande abzufinden. Die Folge davon war ein mit abwechselndem
Glück geführter Kampf der
Söhne
gegen den
Vater.
Friedrich der Gebissene nahm seinen
VaterAlbrecht gefangen und gab ihn nur unter harten
Bedingungen durch den
Vertrag zu Rochlitz frei.
Gegen sein ausdrückliches Versprechen verkaufte jedoch Albrecht aus Haß gegen seine
Söhne 1291 die
Mark Landsberg
[* 4] an
Brandenburg
[* 5] und die Landgrafschaft
Thüringen nebst dem Osterlande an den deutschen König
Adolf von Nassau, der sich aber
ebensowenig wie dessen Nachfolger Albrecht I. in den dauernden
Besitz dieser Erwerbungen zu setzen vermochte. Vielmehr gelangte
Friedrich der Gebissene, nachdem sein
Bruder Diezmann 1307 plötzlich in
Leipzig
[* 6] verstorben und König Albrecht 1308 ermordet
worden war, zum alleinigen
Besitze von
Thüringen, Meißen und dem Osterlande. Albrecht starb zu
Erfurt,
[* 7] noch vor ihm (1306
oder 1307) sein Sohn
Apitz.
der Lahme oder der
Weise,
Herzog vonÖsterreich,
[* 8] ein Sohn König
Albrechts I., geb.
1298, führte seit 1330 die Regierung über die habsburg.
Länder mit seinem
BruderOtto gemeinsam, bis dieser 1339 starb.
Gift,
das man Albrecht 1330 beigebracht hatte, zog ihm eine
Lähmung zu, die ihn jedoch an der
Erfüllung seiner Regentenpflichten nicht
hinderte. Er erwarb 1335 Kärnten und Krain
[* 9] und behauptete es im Kampfe gegen den König
Johann von
Böhmen.
[* 10] Auch mit den Eidgenossen hatte er mehrjährige
Kriege zu führen.
Wegen seiner unermüdlichen Thätigkeit, seiner klugen und maßhaltenden Politik war er allgemein geachtet. In seinen
Ländern
hielt er die gesetzliche Ordnung kraftvoll aufrecht. Häufig wirkte er vermittelnd, namentlich zwischen
den ihm verschwägerten Wittelsbachern und Luxemburgern. Albrecht hatte aus der
Ehe mit Johanna, der Erbtochter des
GrafenUlrich
von
Pfirt, vier
Söhne.
Als er starb, folgte ihm der älteste,
Rudolf IV., als
Regent und Vormund seiner
Brüder, die
nach dem Hausgesetze
A.s ihreLänder gemeinschaftlich besitzen sollten. -
mit dem Zopfe,
Herzog von
Österreich, Sohn des vorigen, geb. Ende 1349 oder Anfang 1350, stand nach
seines
VatersTode (1358) unter der
Vormundschaft seines
BrudersRudolf IV. und folgte diesem,
da sein ältererBruderFriedrich schon 1362 gestorben war, 1365 mit seinem jüngern
BruderLeopold III. in der Regierung. Gegen das Hausgesetz
Albrechts
II. (s. d.) schloß er einen
Vertrag mit
Leopold, wonach dieser
Steiermark,
[* 12] Kärnten, Kram,
Tirol
[* 13] und die schwäb.
Besitzungen, Albrecht das eigentliche Erbland
Österreich erhielt. Für die vonRudolf IV. 1365 gestiftete
WienerUniversität, der Albrecht große Privilegien verlieh, erwirkte er 1384 auch die theol.
Fakultät von
Urban VI. Als sein
BruderLeopold 1386 bei
Sempach gefallen war, mußte er als Vormund der
Söhne desselben den
Krieg gegen die Eidgenossen fortführen. Albrecht starb auf
seinem Schlosse Laxenburg mit Hinterlassung eines
Sohnes, Albrecht IV.,
der bis 1404 regierte. -
auch
Albert genannt, Erzherzog von
Österreich, geb. der sechste Sohn
Kaiser Maximilians II.,
wurde seit 1570 am
Hofe Philipp II. von
Spanien
[* 14] erzogen. Für den geistlichen
Stand bestimmt, wurde er 1577 Kardinal
und Erzbischof von
Toledo
[* 15] und war von 1583 bis 1596 Vicekönig von
Portugal. 1596 ernannte ihn Philipp II. zum
Statthalter der
Niederlande,
[* 16] wo Albrecht bis an seinen
Tod der Repräsentant des span. Monarchen blieb und dieser
Aufgabe nicht
ohne
Takt und Würde entsprach.
Den langjährigen
Krieg mit
Frankreich, in den er noch mit Erfolg eingriff, beendigte bald der Friede von Vervins
Um den
Niederlanden eine größere Selbständigkeit zu geben, übertrug Philipp seine
Rechte daran seiner Tochter Isabella
und bestimmte ihre
Hand
[* 17] dem Erzherzoge Albrecht. Dieser trat aus dem geistlichen
Stande und vermählte sich mit
der
Infantin. Der
Krieg gegen die abgefallenen
Provinzen nahm seinen Fortgang. Berühmt sind
A.s Kämpfe gegen
Moritz von
Oranien
um Nieuwport (1600) und die dreijährige
BelagerungOstendes, das Albrecht erst 1604 bezwang. Der 12jährige
Waffenstillstand, den er 1609 abschloß, gab ihm Gelegenheit, für die
Blüte
[* 18] des
Landes mit regstem Eifer zu sorgen. Er starb
im Juli 1621. Sein von
Rubens gemaltes
Bildnis befindet sich in der Gemäldegalerie zu
Brüssel.
[* 19]
Friedr.
Rud., Erzherzog von
Österreich, ältester Sohn des Erzherzogs
Karl, des Siegers
von
Aspern,
[* 20] geb. zu
Wien,
[* 21] begann 1836 den Heeresdienst In Graz
[* 22] im 13. Infanterieregiment als Befehlshaber eines
Bataillons,
wurde 1839
Oberstlieutenant des 4. Kürassierregiments
(Baron Mengen) in
Ungarn,
[* 23] 1840 Generalmajor, 1843 Feldmarschalllieutenant
und
ad latus Kommandant von Mähren und leitete daselbst, wie seit 1845 in
Österreich, die großen Manöver.
Durch die Märzereignisse 1848 in
Wien veranlaßt, vom Militärgouvernement zurückzutreten, begab sich Albrecht nach
Italien
[* 24] und
machte als
Volontär den ersten Feldzug Radetzkys gegen
KarlAlbert von
Sardinien
[* 25] mit. Im Dez. 1848 erhielt er das Kommando einer
Division der
Avantgarde, mit der er im März 1849 bei Mortara und bei
Novara kämpfte. Ende 1850 übernahm
er zur Zeit des österr.-preuß.
Konflikts den Oberbefehl über ein an der Grenze von Nordböhmen vereinigtes Korps. Im Sept. 1851 wurde
er Commandeur der Dritten
Armee und
Generalgouverneur von
Ungarn.
Während des
ItalienischenKrieges von 1859 sollte Albrecht für den Fall einer Beteiligung des
DeutschenBundes
an dem
Kriege gegen
Frankreich die
Operationen der deutschen
Truppen am Rheine mit einem österr. Korps unterstützen. Als 1860 das
absolutistische Staatsregiment in
Ungarn gestürzt wurde, verließ Albrecht
Ungarn und seine Gouverneurstelle und wurde nach Vicenza
als Korpsbefehlshaber unter
Benedek entsendet. Seit 1863 Feldmarschall, erfocht Albrecht während des
Krieges
von 1866 als Oberkommandant der Südarmee 24. Juni den
Sieg bei Custozza
[* 26] und wurde 10. Juli zum Kommandanten aller operierenden
TruppenÖsterreichs und 22. Sept. zum Generalinspektor sämtlicher
Truppen ernannt. Als solcher erwarb er sich Verdienste um die
Reform des Wehrsystems und die Reorganisation des österr.
Heers. Albrecht trat auch als militär. Schriftsteller,
jedoch
¶
mehr
anonym, auf mit: «Wie soll ÖsterreichsHeer organisiert sein? Allen Patrioten Gesamt-Österreichs gewidmet» (Wien 1868) und
«Über die Verantwortlichkeit im Kriege» (ebd. 1869; 2. Aufl. 1870). 1893 wurde von Kaiser Wilhelm zum preuß. Generalfeldmarschall
ernannt. Er starb auf seinem Schloß Arco. Da A., vermählt mit Hildegard (gest.
einer Tochter des Königs Ludwig I. von Bayern,
[* 28] keinen Sohn hinterließ, wurde sein Neffe, Erzherzog Friedrich, geb. k. k. Feldzeugmeister und Kommandant des 5. Armeekorps, Erbe seiner umfangreichen Besitzungen.-
Vgl. Tender, Feldmarschall Erzherzog
Albrecht (Wien 1895).
Die Hoffnung der Ritter, die Verwandtschaft A.s mit dem poln. König Sigismund würde zur Lösung des Lehnsbandes mit Polen
führen, zeigte sich freilich als Täuschung; vielmehr kam es durch Verweigerung der von Polen verlangten Huldigung Dez. 1519 zum
Kriege, der einen großen TeilPreußens
[* 36] verheerte; 1521 sah sich Albrecht zu dem vierjährigen Waffenstillstände von Thorn
[* 37] gezwungen.
Vergeblich waren die Hilfsgesuche, mit denen er auf einer dreijährigen Reise im ReicheKaiser und Stände
bestürmte.
Aber Albrecht ward auf dieser Reise in Nürnberg
[* 38] von Osiander, dann in Wittenberg
[* 39] von Luther selbst für die Reformation gewonnen.
Luther riet ihm, den geistlich-aristokratischen Staat in ein weltliches Herzogtum zu verwandeln; doch erst nach Ende des Waffenstillstandes
ward in Krakau
[* 40] der Friede unterzeichnet, der Preußen zu einem in A.s Familie erblichen Herzogtum
unter poln. Lehnsoberhoheit machte. Nun wurde die Reformation ohne große Schwierigkeit in Preußen eingeführt; aber ein verwüstender
Bauernaufstand, die drückende Abhängigkeit von Polen und die drückendere von den eigenen Ständen, dem anmaßenden Adel,
den aufsässigen Bürgerschaften, besonders aber von starrsinnigen und engherzigen Theologen, trübten
A.sTage von Jahr zu Jahr mehr.
Die von ihm 1544 gegründete Universität zu Königsberg
[* 41] (Collegium Albertinum) wurde der Herd der von den kleinlichsten Leidenschaften
durchdrungenen Unruhen; gerade Osiander, den Albrecht 1549 nach Preußen rief, machte durch seine Leidenschaftlichkeit den Zwiespalt
unheilbar. Auch nach Osianders Tod (1552) blieb sein System, an denen Spitze der Pfarrer Johann Funcke trat.
Die Opposition der Stände gegen die centralisierende Hofpartei, deren Mittelpunkt eine Zeit lang der ungar.
Abenteurer Paul Skalich war, stützte sich auf die altluth. Auffassung, und es gelang ihnen schließlich, die vornehmsten RäteA.s, darunter Funcke, auf das Blutgerüst zu bringen. Geistig und körperlich gebrochen starb Albrecht Ein
Erzstandbild (von Reusch) wurde ihm in Königsberg errichtet. Seine erste Gemahlin war Dorothea von Dänemark
[* 42] (1526-47);
seine zweite, Anna Maria von Braunschweig
[* 43]
(1550), gebar ihm den Erben Albrecht Friedrich. -
Vgl. Voigt, Briefwechsel der
berühmtesten Gelehrten des Zeitalters der Reformation mit Herzog von Preußen (Königsb. 1841);
Friedr. Heinr., Prinz von Preußen, vierter Sohn des Königs Friedrich Wilhelm III., geb. zu
Königsberg in Preußen, trat 1819 beim 1. Garderegiment zu Fuß in die Armee. Seit dem 20. Lebensjahre gehörte er der Kavallerie
an und war seit als Generaloberst deren höchster Befehlshaber. Im DeutschenKriege von 1866 befehligte
er das Kavalleriekorps der Ersten preuß. Armee und wohnte den Kämpfen von Münchengrätz, Gitschin und Königgrätz
[* 45] bei,
wenn auch das Kavalleriekorps den auf dasselbe gesetzten Erwartungen nicht entsprach. Im Kriege von 1870 und 1871 stand er
an der Spitze der anfangs der Dritten deutschen Armee zugeteilten 4. Kavalleriedivision.
Friedr. Wilh. Nikol., Prinz von Preußen, Sohn des vorigen, geb. trat 1847 als Sekondelieutenant
bei dem 1. Garderegiment zu Fuß in die preuß. Armee, wurde 1859 als Rittmeister à la suite zum Garde-Dragonerregiment versetzt. 1361 zum
Oberst, 1865 zum Generalmajor befördert, erhielt er bei Beginn des DeutschenKrieges Juni 1866 das Kommando
der 1. schweren Kavalleriebrigade der ZweitenArmee. 1870 wurde Albrecht zum Generallieutenant befördert, behielt aber das ihm nach
dem Frieden übertragene Kommando der 2. Garde-Kavalleriebrigade bei, nahm mit derselben 18. Aug. an der Schlacht
von Gravelotte-St.
Privat, 1. Sept. an der Schlacht bei Sedan
[* 46] und an der Einschließung von Paris
[* 47] teil.
Ende September übernahm der Prinz den Befehl über eine mobile Kolonne, die zur Deckung des vor Paris stehenden Heers gegen die
von Norden
[* 48] her andringenden Scharen entsendet wurde. Ende Dezember stieß er mit derselben zur Ersten
Armee (unter General von Manteuffel), folgte dann mit dem 8. Armeekorps dem franz. General Faidherbe, nahm mit seiner durch Infanterie
und Artillerie verstärkten Kolonne 2. und an den Kämpfen bei Bapaume teil, führte danach die 3. Reservedivision
in den Kämpfen bei Amiens.
[* 49] Nach dem Frieden erhielt er das Kommando über die 20. Division (Hannover),
[* 50] wurde 1874 zum kommandierenden General des 10. Armeekorps in Hannover ernannt und 1875 General der Kavallerie. Am wurde
von der braunschw. Landesversammlung einstimmig
¶
der Beherzte, Herzog von Sachsen, Stifter der Albertinischen Linie (s. d.), geb.
war der jüngere Sohn des Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen. Proben seines Mutes legte er schon als 12jähriger Knabe ab,
als er 1455 nebst seinem Bruder Ernst durch Kunz von Kaufungen geraubt wurde (s. Prinzenraub). Am ward zu
Eger
[* 52] A.s Vermählung mit Zedena (Sidonie), der 9jährigen Tochter des hussit. Königs Georg Podiebrad von Böhmen, mit großer
Pracht gefeiert, jedoch erst nach dem am erfolgten Tode seines Vaters vollzogen.
Seitdem regierte er mit seinem Bruder Ernst, der die Kurwürde erhielt, gemeinschaftlich. 1466 eroberten die Brüder
Stadt und Schloß Plauen
[* 53] (s. Vogtland). Als ihnen nach dem Tode ihres Oheims Wilhelm III. 1482 auch noch die thüring. Stammländer
als Erbschaft zufielen, führte solcher Länderzuwachs zur Teilung von Leipzig und zur Trennung der Ernestinischen
und Albertinischen Linie. Albrecht, dem nach altem Rechte als dem Jüngern die Wahl zustand, wählte dabei die
sog. Meißener Portion. Er unterstützte 1475 als «Marschall
und gewaltiger Bannerträger» den KaiserFriedrich III. gegen Karl den Kühnen; 1476 unternahm er eine Pilgerfahrt nach Jerusalem.
[* 54]
Nach seiner Rückkehr trat er als Vermittler zwischen dem Kaiser und Matthias Corvinus von Ungarn auf. Auch später
führte er im Interesse des bedrängten Kaisers das Reichsheer gegen Corvinus, mußte aber aus Mangel an Mitteln den unvorteilhaften
Vertrag von Markersdorf 1487 abschließen. Bald darauf eilte er nach den Niederlanden, um Maximilian I. zu befreien, der 1488 von
den Bürgern zu Brügge gefangen genommen worden war. Er übernahm daselbst den Oberbefehl über das kaiserl.
Heer und kämpfte nun mehrere Jahre mit den Niederländern.
Auf dem Reichstage zu Freiburg
[* 55] i. Br. wurde ihm 1498 die Würde eines erblichen Gubernators
und Potestaten von Friesland übertragen. Albrecht starb in Emden.
[* 56] In seiner zu Maastricht
[* 57] 1499 aufgesetzten letztwilligen
Verfügung bestimmte er seinem ältesten SohneGeorg die Regierung in den meißnischen Landen, Heinrich die
Erbstatthalterwürde von Friesland und begründete auf diese Weise in der Albertinischen Linie die Erbfolge nach dem Rechte der
Erstgeburt. Am wurde zu Meißen ein DenkmalA.s, Bronzestatue von Hultzsch und Bierling, enthüllt. -
(Albert) Kasimir, Herzog von Sachsen-Teschen, Sohn des Königs August III. von Polen, wurde zu Moritzburg bei
Dresden
[* 58] geboren, erhielt infolge seiner Vermählung mit der Erzherzogin
Christine (geb.
Tochter KaiserFranz' I. und der Maria Theresia, das Fürstentum Teschen im österr. Schlesien,
[* 59] war 1765-80 Statthalter in Ungarn
und wurde 1780 Generalgouverneur in den österr. Niederlanden. Der Aufstand von 1789 nötigte ihn nach Wien zu gehen; doch bald
nach der Unterdrückung desselben kehrte er nach Brüssel zurück. Im Kriege mit Frankreich befehligte er 1792 das
Belagerungsheer vor Lille
[* 60] (21. Sept. bis 10. Okt.), mußte aber die Belagerung aufheben und bald darauf, nachdem er mit Beaulieu bei
Jemappes6. Nov. geschlagen war, Belgien
[* 61] räumen. Zu Anfang 1794 wurde Albrecht zum Reichsfeldmarschall ernannt, zog sich jedoch 1795 zurück
und lebte fortan in Wien, wo er starb. Seiner Gemahlin, die kinderlos starb, und
der er durch Canova in der Augustinerkirche zu Wien ein herrliches Denkmal setzen ließ, verdankt die Wiener Vorstadt Mariahilf
eine prächtige Wasserleitung.
[* 62] Seine besonders an vielen Originalzeichnungen der ersten Meister und an
Kupferstichen reiche Kunstsammlung, Albertina genannt, ging als Fideïkommiß an Erzherzog Karl, dann Erzherzog Albrecht, endlich
Erzherzog Friedrich über. Förster hat «Lithographierte Kopien von Originalhandzeichnungen alter Meister aus der Sammlung des
Erzherzogs Karl» (Wien 1830-42) veröffentlicht. Auch wurden Photographien der Zeichnungen von Jägermeyer («Albrecht-Galerie»,
Bd. 1 u. 2 Wien 1863-66) und von Albrecht. Braun («Albertina», Dornach) herausgegeben. -
König von Schweden,
[* 63] zweiter Sohn von Albrecht I., Herzog von Mecklenburg,
[* 64] ward zum Könige erwählt,
nachdem sein Oheim Magnus II. Erikson und dessen Sohn und Mitregent Hakon von Norwegen der Regierung verlustig erklärt worden
waren. Beider Widerstand gegen die Thronveränderung scheiterte 1365 in der für sie unglücklichen Schlacht
bei Enköping, in der Magnus gefangen genommen wurde. Hakon, der nach Norwegen floh, wurde 1371 zu einem Frieden mit Albrecht genötigt
und mußte samt seinem Vater allen Thronansprüchen entsagen. Albrecht hatte aber nur durch große Zugeständnisse an den Reichsrat
den Sieg davongetragen.
Bei dem Volke, das von großen Bürden gedrückt wurde, konnte er keine Stütze erwarten, und bei einem
Versuche, seine Macht wiederherzustellen, luden die Häupter des AdelsHakonsWitwe Margarete nach Schweden ein. Albrecht verlor die
Schlacht bei Falköping und seine Freiheit. Margarete gab ihm erst nach seinem förmlichen Verzicht auf den
schwed. Thron
[* 65] 1395 die Freiheit wieder. Er zog sich darauf nach Mecklenburg zurück, das er seit dem Tode des ältern BrudersHeinrich III. (1384) als Herzog Albrecht II. regierte, und starb