Albornoz
(spr.-nohß), Gil Alvarez Carillo, Prälat des 14. Jahrh., geb. 1310 zu Cuenca, wurde unter Alfons XI., dem er in der Schlacht bei Tarifa das Leben rettete, Erzbischof von Toledo (1339), Almosenier und Großmeister des Calatravaordens, flüchtete aber vor Peter dem Grausamen zu Clemens VI. nach Avignon, der ihn 1350 zum Kardinal ernannte. Innocenz VI. machte ihn zum Legaten in Italien und übertrug ihm die ausgedehntesten Vollmachten im Kirchenstaate. Es gelang ihm, die Malatesta von Rimini, dann Urbino, Forli, Bologna zu unterwerfen, und nach Rienzis Tod 1354 auch in Rom die päpstl. Autorität wiederherzustellen. Er ordnete die Verwaltung des Kirchenstaates durch den Erlaß der Ägidianischen Konstitutionen (s. d.) und ermöglichte 1367 dem Papst Urban V. die Rückkehr nach Italien. Albornoz starb zu Viterbo. Sein interessantes Werk über die röm. Kirche («Liber constitutionum sanctae matris ecclesiae») erschien Jesi 1473. -
Vgl. Sepulveda, Historia de bello in Italia per annos XV confecto ab Aeg. Albornoz (Bologna 1559);
Poreño, Vida y hechos del gran cardinal Gil de Albornoz (Cueva 1616);
Magnan, Le cardinal Gilles (in der «Revue de Marseille», 1857);
Wurm, Kardinal Albornoz (Paderb. 1892).