Hauptstadt des franz.
DepartementsTarn, auf einer Anhöhe am
Tarn, an der Südbahn und Orléansbahn gelegen, hat
eine gotische, einschiffige
Kathedrale (1282-1512 erbaut), einen alten, festungsähnlichen erzbischöflichen
Palast, ein
Theater,
[* 2] ein
Lyceum, ein
Museum und (1881) 16,914 Einw., welche
Fabriken fürLeinen- und Baumwollzeuge,
Hüte, Anisessenz
etc. unterhalten. Albi ist Sitz des
Präfekten und seit 1678 eines
Erzbischofs. Im J. 1843 ward dem hier gebornen berühmten
Seefahrer
Lapérouse ein Denkmal gesetzt. Albi, das alte Albiga, war im
Mittelalter Hauptstadt der
GrafschaftAlbigeois und ein
Hauptsitz der
Albigenser (s. d.), die von ihr den
Namen führten.
1) Arrondissement im franz. Depart. Tarn, hat 1465,82 qkm, (1891) 100 173 E., 94 Gemeinden und zerfällt in die 8 Kantone:
Alban (177,73 qkm, 8086 E.), Albi (248,67 qkm, 30 254 E.), Carmaux (14 050 E.), Monestiés (6234 E.), Pampelonne
(162,20 qkm, 8473 E.), Réalmont (225,70 qkm, 10 907 E.), Balderiès (146,02 qkm, 5408 E.), Valence (174,94 qkm, 8616 E.),
Villefranche (139,25 qkm, 8145 E.). - 2) Hauptstadt des franz. Depart.
Tarn und Arrondissements in der alten Landschaft Albigeois (s. d.) in Languedoc, auf einer Höhe am Tarn,
an den Linien Tessonieres-Albi (17 kni) und der Orléansbahn, ist Sitz eines Civil- und Handelstribunals, eines Erzbischofs
(die Kirchenprovinz Albi umfaßt die Erzdiöcese und die Suffraganbistümer Cabors, Mende, Perpignan, Rodez), der 64. Infanteriebrigade
und hat (1891) 14219, als Gemeinde 20903 E., in Garnison das 143. Infanterieregiment, ein Lyceum, eine
Bibliothek mit kostbaren Handschriften, ein Museum und ein Bronzestandbild des berühmten Seefahrers Lapérouse.
Ferner sind zu erwähnen die der heil. Cäcilie gewidmete got. Kathedrale, 1282-1512 erbaut, mit alten Freskogemälden und
einem schönen Orgelchor, eine der merkwürdigsten und schönsten des südl.
Frankreichs (s. Textfig. 12 zu ArtikelGewölbe),
[* 5] die St. Salvykirche, das festungsähnliche Präfekturgebäude, ein alter Palast
der Grafen von Albigeois, das 1687 gegründete Krankenhaus
[* 6] mit Garten
[* 7] (17 ha) und das Schauspielhaus. Über den Tarn führen eine
alte Brücke
[* 8] von 6 Bogen
[* 9] und eine neue (160 m) von 5 Bogen.
Der Handel mit Weinen, Anis, Safran und andern Produkten ist beträchtlich. Die Fabriken liefern Woll- und
Baumwollzeuge, Leder, Liqueur, Pastellfarben u. s. w. Unweit nordöstlich der berühmte
Saut-du-Sabot oder Saut-du-Tarn, eine Reihe von Wasserfällen des Tarn, der sich in den Kalkfelsen eingewühlt hat. 1254 wurde
zu Albi ein Konzil abgehalten, durch das die letzten Reste der Lehre
[* 10] der Albigenser ausgerottet werden sollten
und Verhaltungsmaßregeln gegen die Juden gegeben wurden.