Albērus,
Erasmus, Dichter und Gelehrter des Reformationszeitalters, wurde um 1500 zu Sprendlingen in der
Wetterau geboren
und zu
Staden erzogen, studierte um 1520 in
Wittenberg,
[* 2] wo er
Luthers besondere Zuneigung genoß, war dann
an vielen
Orten
Lehrer und
Prediger und starb als
Generalsuperintendent in
Neubrandenburg
[* 3] Alberus
gehört zu den rüstigsten
Streitern für die
Reformation, deren
Sache er in zahlreichen
Schriften in
Versen und
Prosa vertrat. Seine poetischen
Werke sind: »Das
Buch von der
Tugend und
Weisheit« (Frankf. 1550 u. öfter),
das 49 (teils andern nachgebildete, teils auch selbsterfundene) Fabeln enthält, die er zur Darstellung seiner Ansichten über Kirche und Staat benutzt, und »Geistliche Lieder«, von denen noch jetzt viele in Gesangbüchern zu finden sind (neue Ausgabe von Stromberger, Halle [* 4] 1857). Unter seinen Prosaschriften ist am bedeutendsten »Der Barfüßermönche Eulenspiegel und Alkoran«, mit Vorrede Luthers (Wittenb. 1542),
ein satirischer Auszug des Buches »Liber conformitatum«, worin die Ähnlichkeit [* 5] des heil. Franziskus mit Christus durch die abenteuerlichsten Wunder dargethan wird.