(spr. albärwihl),Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementSavoyen, 1835 durch Vereinigung der
StädteConflans und
L'Hôpital gebildet, am Arly und an einem
Flügel der
MontCenis-Bahn gelegen, mit Schieferbrüchen,
Blei- und Silberhütte, Marmorschneidemühle und (1881) 4056 Einw.
Zur
Deckung des Isèrethals sind hier zwei
Forts und zwei
Batterien errichtet worden.
1) Arrondissement im franz. Depart. Savoie, hat 663,94 qkm,
(1891) 36 352 E., 42 Gemeinden und zerfällt in die 4 Kantone: Albertville (192,79 qkm, 16 595 E.),
Beaufort (198,31 qkm, 5823 E.), Grésy-sur-Isère (102,01 qkm, 7303 E.), Ugines (170,83 qkm, 6631 E.). - 2) Albertville, Hauptstadt
des Arrondissements in einem fruchtbaren, anmutigen Thalbecken, am Arly, unweit von dessen Mündung in die Isère, bestand
ursprünglich aus den beiden Flecken L'Hôpital und Conflans, die 1845 von dem König KarlAlbert zur Stadt
vereinigt wurden, und hat (1891) 3355, als Gemeinde 5854 E., in Garnison das 22. Jägerbataillon.
Die Stadt treibt bedeutenden Handel mit Schiefer, liefert Töpferwaren und Ziegel und besitzt Marmorschleifereien und Nagelschmieden.
Ein ehemaliges Kloster adliger Damen dient jetzt als Kaserne. L 'Hôpital, das eigentliche Albertville, liegt in 315 m
Höhe rechts vom Arly, besitzt stattliche neue Stadtteile mit breiten Straßen, ein schönes Rathaus, einen Justizpalast und
ein großes Zwangsarbeitshaus. Eine schöne Marmorbrücke führt nach Conflans, dem ältesten Teile der Stadt, das mit seinen
verfallenden Ringmauern und engen winkligen Gassen, seiner alten Herzogsburg und stattlichen Kirche in 422 m
Höhe auf einer Felsterrasse liegt. Mit Chambery ist Albertville durch eine Eisenbahn (49 km) verbunden, die bei St.
Pierre d'Albigny von der Mont-Cenislinie abzweigt.