Sie ward begründet von dem jüngern Sohn
Friedrichs
des Sanftmütigen,
Albrecht, der 1485
Meißen
[* 2] erhielt, erlangte 1547 die Kurwürde, 1697 gegen den Übertritt zur katholischen
Kirche die polnische
Krone, die sie bis 1763 behauptete, nahm 1806 den Königstitel an und bekam von
Napoleon
das Herzogtum
Warschau,
[* 3] verlor aber dieses und die Hälfte
Sachsens 1814. Sie herrscht noch im
KönigreichSachsen.
[* 4]
Linie, der jüngere, seit 1800 königl. Zweig des sächs.
Regentenhauses Wettin. Die Söhne Kurfürst Friedrichs des Sanftmütigen, Ernst (s. d.) und Albrecht (s. d.), regierten
anfangs, von 1464‒85, gemeinschaftlich, wobei Ernst, der ältere der Brüder, die Kur und deren Zubehör voraus hatte. Am kam
es im «LeipzigerVertrage» zur endgültigen Länderteilung. Albrecht wählte sich den Teil, welcher in der Hauptsache die Markgrafschaft
Meißen, die östl. Hälfte des Osterlandes und das nördl. Thüringen sowie die Vogtei über das Bistum
Meißen und über Quedlinburg
[* 5] umfaßte.
Sein Enkel Moritz (s. d.) brachte nach der Schlacht bei Mühlberg durch die Wittenberger Kapitulation zugleich mit
der Kurwürde die Lande der ältern Linie teilweise an sich. Für dieAlbertinische Linie blieb es ein Vorteil, daß schon
der Erbvertrag vom die Unteilbarkeit der Regierung des Landes verfügte. Nur Kurfürst JohannGeorg Ⅰ. wich in
seinem Testamente vom davon ab, indem er zwar Vorzug und Oberhoheit des ältesten Sohnes festhielt, doch auch den
drei jüngern Söhnen ansehnliche Gebiete zusprach, woraus sich, nach Abfassung des Hauptvergleichs vom
die LinienSachsen-Weißenfels, die 1746 erlosch, Sachsen-Merseburg, die bis 1738 bestand, und Sachsen-Zeitz mit der NebenlinieSachsen-Neustadt bildeten.
Die letzten Glieder
[* 6] derselben wurden katholisch und traten in den geistlichen Stand, überließen aber vorher ihre Besitzungen
dem Kurhause, welches 1718 auch diese Landean sich nahm. Das Kurhaus selbst war bereits 1697 mit FriedrichAugust Ⅰ. (als König von PolenAugust Ⅱ., s. d.) ebenfalls zum Katholicismus übergetreten, um den poln. Königsthron zu
erwerben. Mit dem Eintritt des Kurfürsten FriedrichAugust Ⅲ. in den Rheinbund nahm dieAlbertinische Linie die Königswürde
an. (S. Sachsen, Königreich [Geschichte].)