Capacelli (spr. -tschelli), Francesco, ital. Lustspieldichter, geb. 29. April 1728 zu Bologna aus einer alten
Patrizierfamilie, widmete seine Zeit und sein Vermögen ganz der Pflege der dramatischen Kunst. Auf seinem
Landgut Zola und in seinem Haus in Bologna hatte er Privattheater errichtet, auf welchen er selbst mit seinen Freunden spielte,
und für welche er auch zunächst seine eignen Stücke schrieb, die jedoch bald allgemeiner bekannt und beliebt wurden.
Da er in einem Anfall von Eifersucht seine Frau getötet hatte, mußte er 1785 flüchten und kehrte erst
nach mehrjährigem Aufenthalt in verschiedenen Städten nach Zola zurück, wo er 16. März 1804 starb. Seine Lustspiele, unter welchen
»Il saggio amico« und »Il ciarlatore
maldicente« sich bis heute auf der italienischen Bühne erhalten haben, erschienen gesammelt (Vened. 1783-85, 12 Bde.).
Auch hat man von ihm »Novelle morali« (Bol. 1783, 2 Bde.).
Vgl. Masi, La vita, il tempo, gli amici di F. Albergati (Bol. 1878).
Capacelli (spr. kapatsch-, Francesco, Marchese, ital. Lustspieldichter, geb. 29. April 1728 zu
Bologna, war 1753 Gonfaloniere von Bologna, lebte bis 1766 auf seinem Landsitze Zola und schrieb für sein dortiges Theater Lustspiele,
bei deren Aufführung er die Hauptrolle hatte. Später wohnte er in Verona und Venedig unter zerrütteten
Familienverhältnissen, doch beglückt durch die Verbindung mit Voltaire, Goldoni u. a. und starb 16. März 1804 in Zola. In seinen
Dramen (12 Bde., Vened. 1783-85),
«Lettere capricciose», in Verbindung mit Abbé, Zacchiroli hg. (ebd. 1780),
und Novellen ist er nur Nachahmer. Sein Ideal war
Voltaire, daneben Goldoni; die Märchenkomödie «Sofa» pflanzte die Art C. Gozzis (s. d.) fort. -
Vgl. Masi,
La vita, i tempi, gli amici di Albergati (Bologna 1878).