Thijm (spr. teim),JosephusAlbertus, niederländ. Schriftsteller und Dichter, geb. zu
Amsterdam,
[* 3] widmete sich, obwohl von
BerufKaufmann, fast ganz der
Kunst und Litteratur. Er neigte sich als überzeugter Katholik
zur romantischen
Schule und ist dieser Auffassung in allen seinen
Schriften treu geblieben. Im J. 1844 erschienen seine ersten
Gedichte, denen verschiedene andre Sammlungen folgten. Seit 1855 gibt er eine
Zeitschrift für Litteratur
und
Kunst
(»DeDietsche Warande«) heraus und hat sich in derselben als scharfer, obschon einseitiger
Kritiker bekannt gemacht.
Mit Vorliebe widmete er sich dem
Studium des Dichters
Vondel (»Portretten van Joost van den
Vondel«, 1876, u. a.); auch lieferte
er viele andre schätzbare Beiträge zur niederländischen
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Litteraturgeschichte und schrieb französisch: »De la littérature neérlandaise à ses différentes époques« (1854). Als
Dichter zuweilen den besten seiner Zeitgenossen gleichkommend, steht er in der historischen Erzählung oder novellenartig-historischen
Skizze als anerkannter Meister da. Diese Erzählungen erschienen gesammelt als »Verspreide Verhalen in proza«
(Amsterd. 1879-83, Bd. 1-3). Noch hat man von ihm eine sehr geschätzte Sammlung niederländischer Gedichte
von 1150 bis 1655 (Amsterd. 1850-52) und einzelne Schriften über kirchliche Kunst (»De heilige linie«, 1858, u. a.).
Thijm (spr. teim), Josephus Albertus, niederländ. Schriftsteller und Kunstkritiker,
geb. zu Amsterdam, anfänglich im Geschäft seines Vaters thätig, wurde später Chef einer Verlagsfirma, 1876 Professor
der Ästhetik an der Kunstakademie zu Amsterdam und starb daselbst Seine ersten litterar. Versuche waren Aufsätze
über Ästhetik in der «Kunstkronijk», Gedichte («Drie
Gedichten», Utr. 1844) und eine romantische Erzählung «De klok van Delft» (ebd. 1846). Von A.s sonstigen
Gedichten und Novellen verdienen hervorgehoben zu werden «Palet en Harp»
(Amsterd. 1849),
«Geertruida vanOosten» (ebd. 1853) und «Magdalenavan Vaernewijk» (ebd. 1854); die Erzählungen, deren beste
die geschichtlichen sind, erschienen als «Verspreide verhalen in proza»
(3 Bde., ebd. 1879-83). In der von ihm geleiteten
Zeitschrift «De Dietsche Warande» (seit 1855) suchte er Teilnahme für mittelalterliche Kunst und Litteratur zu verbreiten,
auch in Schriften, wie «De heilige linie» (1858). Für seine Glaubensgenossen gab er «Volksalmanak
voor Nederlandsche Katholieken» (seit 1852) heraus. Die Geschichte der niederländ.
Litteratur hat Alberdingk durch viele treffliche Aufsätze bereichert, besonders durch «De la littérature néerlandaise
à ses différentes époques» (1854) und «Portretten van Joost van den Vondel» (Amsterd. 1876). Er gab auch 1850-52 eine treffliche
Auswahl niederländ. Gedichte von 1150 bis 1655 und 1888 Vondels Werke heraus; Biographie von van der Duys (Amsterd.
1889).