Albatani
(latinisiert Albategnius), eigentlich
Mohammed ben
Geber ben Senan
Abu
Abdallah al Batani, der größte Astronom
der Araber, geboren zu
Harran, nach andern Angaben um 850 zu
Batan in
Mesopotamien, war
Statthalter der
Kalifen in
Syrien und starb 929 auf
der
Reise von
Bagdad nach
Rakka im
Schloß Dschaß. Seine astronomischen
Beobachtungen hat er teils zu
Damaskus,
teils zu Aracta in
Mesopotamien angestellt, weshalb er auch
Mohammedes Aractensis heißt. Er berechnete die
Länge des
Sonnenjahrs
auf 365
Tage 5
Stunden 46
Minuten 24
Sekunden, unterwarf die
Exzentrizität der
Sonnenbahn einer neuen genauen Untersuchung, bemerkte
dabei zuerst die
Bewegung des
Apogäums, und obgleich er über das ptolemäische
System sich nicht erheben
konnte, berechnete er doch die
Bewegung der
Planeten
[* 3] aufs schärfste und führte neue Tafeln und viele Modifikationen der herkömmlichen
Theorie ein.
Größer aber als alles dies ist Albatanis
Verdienst um die
Trigonometrie,
[* 4] in welcher er zuerst statt der
Sehnen
die
Sinus gebrauchte. Er bekannte sich zum harranischen
Sabäismus.
Vgl. Chwolson, Die Ssabier (Petersb. 1856).