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Francesco,
Maler der bolognesischen
Schule, geb. 1578 zu
Bologna, hatte zu Lehrmeistern den Niederländer
Calvaert, dann
LodovicoCarracci und zum Jugendfreund und Mitschüler
Guido Reni, der ihm aber dann als
Rival entgegentrat. Er
starb 1660 in
Bologna. Albani lieferte gegen 45 Altarbilder, die, im
Geiste der
Schule der
Carracci gehalten,
von trefflicher Ausführung sind. Am liebsten malte er jedoch idyllische Gegenstände der antiken
Mythe oder
Darstellungen,
wie sie ihm die gleichzeitige
Schäferpoesie, namentlich
Tassos und
Guarinis, an die
Hand
[* 9] gab. Er soll von seiner zweiten, sehr
schönen
Gattin zwölf
Kinder von solcher
Schönheit gehabt haben, daß ihm dieselben als die geeignetsten
Modelle für seine
Venus-,
Galatea-, Amorinen- und Engelsgestalten dienen konnten. Voll sonniger Heiterkeit und
Anmut sind auch
die
Landschaften, die oft einen wesentlichen Teil seiner
Bilder ausmachen. Doch schätzten schon Albanis Zeitgenossen dieses
Einerlei gegen Ende seines
Lebens nicht mehr so sehr wie früher.
ital. Familie, die angeblich 1464 vor den Türken aus Albanien nach Italien
[* 10] flüchtete. Sie spaltete sich in
zwei Geschlechter, die von Bergamo und die von Urbino, und gab der röm. Kirche fünf Kardinäle und einen
Papst, Clemens XI. (s. d.), durch dessen Nepotismus sie überaus reich wurde.
Sie erlosch 1852; ihr Name und der kleinere Teil ihres Vermögens ging an die Chigi (s. d.), der größere an die mailänd.
Familien Litta und Castelbacco über. - Annibale Albani, geb. zu
Urbino, ging 1709 nach Wien
[* 11] als Nuntius, um Clemens XI. mit Joseph I. auszusöhnen, wurde 1719 Camerlengo und zog sich 1749 in
sein BistumUrbino zurück, um bis zu seinem Tode den Wissenschaften zu leben. Er schrieb «Memorie concernenti
la città de Urbino» (Rom 1724). Seine Bibliothek, Kunstsammlung, Münzkabinett, beschrieben von Benutti (2 Bde.,
Rom 1739-44), gingen später an den Vatikan
[* 12] über. - AlessandroAlbani, Bruder des vorigen, geb. wurde 1720 Nuntius in
Wien, 1721 Kardinal und 1761 Bibliothekar am Vatikan; Maria Theresia ernannte ihn zum Minister am päpstl.
Hofe und zum Kronprotektor Österreichs. Er starb Albani war ein thätiger Diplomat und Hauptgönner der Jesuiten. Berühmt
ist die von ihm unter Mitwirkung Winckelmanns u. a. in der Villa und dem Palazzo Albani angelegte Kunstsammlung,
die 1866 in den Besitz des Fürsten Al. Torlonia (s. d.) überging, jetzt aber durch Verschleppung und Verkauf
einigermaßen entwertet ist. -
Francesco, ital. Maler der Bolognesischen Schule, geb. zu Bologna, gest. daselbst Er hatte
zu Lehrern den NiederländerCalvaert, hierauf die Carracci. Albani hat nach eigener Angabe 45 Altarbilder gemalt; mehr aber noch
widmete er sich der Darstellung idyllischer Scenen der antiken Mythe. Seine Landschaften, die einen wesentlichen Teil seiner
Bilder ausmachen, sind voll sonniger Heiterkeit und Anmut; die Kompositionen selbst dagegen zeigen oft eine
konventionelle
süßliche Manier. Zu den besten Schöpfungen A.s gehören: Die vier Elemente (in Turin
[* 13] und im Borghesepalast
zu Rom), ferner im Louvre: Die Toilette der Venus, Vulkan und Venus, Die Nymphen der Diana entwaffnen die Liebesgötter, Venus und
Adonis;
Matthias, der Altere, Geigenmacher, geb. 1621 in Bozen,
[* 14] gest. daselbst 1673, einer der besten
SchülerStainers (s. d.).
Weit berühmter ist sein Sohn Matthias, der, in der Mitte des 17. Jahrh. zu Bozen geboren, Schüler
seines Vaters war, dann bei den Amati in Cremona arbeitete und sich in Rom niederließ.
Seine besten Violinen,
fast denen der Amati gleichgeachtet, stammen aus dem Ende des 17. und dem Anfange des 18. Jahrh.