Alaska.
Eine Zählung der ortsanwesenden Bevölkerung [* 2] 1890 nach 7 Zählbezirken ergab 30,329 Bewohner, darunter 4419 Weiße, 82 Neger, 1568 Mestizen, 22,135 Eingeborne und 2125 Chinesen. Die letzten sowie eine große Anzahl von Weißen und Negern sind indes nur vorübergehend anwesend zur Zubereitung der Salme und zum Walfischfang. Die Eingebornen sind zu 62 Proz. Eskimo, zu 31 Proz. Indianer, zu 7 Proz. Alëuten. Im südöstlichen Zählbezirk des Landes mit 1755 schulpflichtigen Personen bestanden 17 Schulen mit 1049 Lernenden.
Seit 1880 ist die Zahl der Eingebornen um 5700 (20 Proz.) zurückgegangen. Seit der Besitzergreifung des Territoriums durch die Vereinigten Staaten [* 3] 1867 um den Preis von 7,2 Mill. Doll. sind von dort für 33 Mill. Doll. Robbenfelle und für 16 Mill. Doll. andre kostbare Pelze verschifft worden. Der Wert der Lachsfischerei erreichte 7,5, der des Stockfischfanges 3 Mill. Doll.; auch der Heringsfang ist schon sehr bedeutend. Die Jagd auf Walfische und Walrosse an der Nordküste ergab 1890: 226,402 Pfund Fischbein, 3980 Pfund Elfenbein und 14,567 Faß [* 4] Thran.
Ferner hat Alaska
seit 1868 für 4 Mill.
Doll.
Edelmetalle geliefert, 1890 allein für 700,000
Doll. Bedeutende Braunkohlenlager
sind entdeckt worden, von denen die bisher allein in
Angriff genommenen auf einer langen, schmalen
Halbinsel
die Walfischfahrer und Zolldampfer versorgen. Den Wert sämtlicher seit 1868 geförderter Erzeugnisse schätzt man auf 100 Mill.
Doll. Und wenn auch bei der Massenabschlachtung der Pelztiere, besonders der
Robben,
[* 5] die
Quelle
[* 6] dieses
Reichtums in nicht ferner
Zeit zurückgehen muß, so wird doch die
Fischerei
[* 7] noch lange reiche
Erträge liefern. So wurden allein
in Koruk, wo eine
Fabrik 1100
Fischer und Einmacher beschäftigt, 200,000
Lachse, von denen einige bis 120
Pfund schwer waren,
eingemacht. Der augenscheinlich große Goldreichtum des Gebiets ist bisher noch kaum erforscht worden.