yMendōza,Don JuanRuiz de, span.
Dramatiker, gegen Ende des 16. Jahrh. zu
Tasco in
Mexiko
[* 2] aus vornehmer
Familie
geboren, siedelte um 1622 nach
Madrid
[* 3] über, wo er eine
Anstellung bei der Oberverwaltungsbehörde der
westindischen Besitzungen erhielt, starb aber schon 1639. Alarcon y Mendoza ist der letzte große
Dramatiker der altspanischen Nationalbühne
und bekundet seine Hauptstärke im Charakterdrama (comedia de costumbres). Seine bedeutendsten Leistungen auf diesem
Feld
sind: »La verdad sospechosa« (deutsch in
Rapps »Spanischem
Theater«,
[* 4] Bd. 7, Hildburgh.
1869;
das
Original von
Corneilles »Menteur«),
»Las paredes oyen«,
»Examen de maridos«, »Todo es ventura«.
Fast ebenso werden indessen einige seiner
Stücke aus der heroischen
Gattung gerühmt, namentlich »El tejedor de
Segovia« (deutsch
von
Schack im
»SpanischenTheater«, Frankf. 1845) und »Ganar amigos«, sowie die Zauberkomödie
»La prueba de las promesas«. Eine Anzahl seiner
Stücke (20) erschien gesammelt als
»Comedias« (Teil 1,
Madr. 1628; Teil 2, Barcel. 1635); neue
Ausgaben lieferten
Hartzenbusch
(Madr. 1848) und
Garcia Ramon (1884, 2 Bde.). Seine
Biographie
schrieb Guerra yOrbe
(Madr. 1872).
yMendoza,Juan Ruiz de, span. Dramatiker, wahrscheinlich aus der alten Familie der Ruizes de von der
ein Zweig aus der span. Stadt Alarcon in Amerika
[* 5] eingewandert war, geb. um 1580 in Mexiko oder in der mexik.
Stadt Tasco, studierte im Adelskolleg zu Mexiko, siedelte 1600 nach Spanien
[* 6] über und wurde königl. Anwalt zu Sevilla.
[* 7] Er
ging 1608 wieder nach Mexiko, wo er 1609 Licentiat der Rechte wurde. Seit 1611 lebte er in Madrid, wurde 1626 Mitglied
des königl. Rats
für Neuspanien und starb zu Madrid. Da A.s beste Stücke früh andern zugeschrieben wurden, nannten
ihn lange die Litterarhistoriker kaum. Außer den einzeln oder verstreut in Sammlungen gedruckten Stücken veröffentlichte
er 8 im ersten (Madr. 1628), 12 im zweiten Teil (Barcel. 1634) der «Comedias»; mit Sicherheit beigelegt
werden ihm 25, an einem war er als Mitarbeiter beteiligt.
Eine Gesamtausgabe besorgte Hartzenbusch (Madr. 1852 und 1866),
eine Auswahl von neun Stücken Nuñez de Arena (2 Bde., ebd.
1867),
eine franz. Übersetzung Royer (Par. 1865). A.s vortrefflichste Stücke«Eltejedor deSegovia» (ein 1. Teil
ist später hinzugedichtet, kaum von und «Ganar amigos» oder «Loque mucho vale mucho cuesta» gehören ins heroische Drama. Meisterschaft zeigte er im Charakterlustspiel (comedia de costumbres),
als dessen Schöpfer er gelten kann. Hierher zählen das durch Corneilles«Menteur» nachgeahmte «Laverdad sospechosa», sowie «Lasparedes oyen»,
die noch jetzt aufgeführt werden, ferner «DonDomingo deDonBlas» oder «Nohay mal que por biennovenga». Den Übergang zum
Intriguenstück, in dem «Todo es ventura» am gelungensten ist, bildet «Antesque te cases mira lo que haces» oder «Examendemaridos». Von A.s drei Zauberkomödien zählt «La prueba de las promesas»
zu seinen besten Arbeiten. Autos schrieb Alarcon y Mendoza kaum; doch zeigen «ElAnticristo» und «Quieu mal anda en mal acaba» mystisch-ascetische
Tendenz. –
Vgl. Fernandez-Guerra y Orbe, DonJ. R. de y M. (Madr. 1871);
Molinier, Notice sur le poète espagnolAlarcon y Mendoza (Toulouse
[* 8] 1872).