Alanus
ab Insulis, eigentlich
Alain, gelehrter Geistlicher, geb. um 1114 wahrscheinlich zu Lille,
[* 3] gest. 1202 in
Citeaux. Alanus
war gleichzeitig als Theolog,
Philosoph, Physiker, Geschichtschreiber und Dichter ausgezeichnet
und erhielt deshalb den
Beinamen Doctor universalis. Unter seinen zahlreichen theol.-philos.
Schriften sind die sog. Maximen
(«Regulae de sacra theologia») und die dem Papst Clemens III. gewidmete
Schrift
«De arte catholicae fidei» die wichtigsten. Sein «Anticlaudianus»
(Bas. 1536; Vened. 1582; Antw. 1621 u. ö.)
ist eins der berühmtesten lat. Gedichte des Mittelalters. Sehr verbreitet
war auch sein «Doctrinale altum seu liber parabolarum», ein Werk in Versen,
das gegen Ende des 15. Jahrh. öfter zu Köln
[* 4] und Deventer gedruckt und auch ins
Französische übersetzt wurde. Einige
Schriften
des Alanus
stellte de
Bisch (Antw. 1653) zusammen; ferner Migne in seiner
«Patrologie», Bd. 120.