Alānen
(Alani, Alauni oder
Albani), ein oft zu den
Germanen gerechnetes, aber sarmatisches Reitervolk, schön gestaltet
und bildungsfähig, saß zuerst am
Kaukasus, wo es 65
v. Chr. von
Pompejus bekämpft wurde, und wo Reste
der Alanen
noch heute leben, und breitete sich später in kriegerischen
Wanderungen, namentlich zwischen
Don und
Wolga, aus. Die
Alanen
führten auf ihren
Zügen
Habe und
Familie auf leichten
Karren
[* 3] mit sich, verehrten den
Kriegsgott im
Bild eines bloßen
Schwerts und trugen die abgezogenen
Häute erschlagener Feinde als
Trophäen.
Zur Zeit Kaiser Hadrians wurden sie durch dessen Feldherrn Arrian mit Erfolg bekämpft;
Marcus Aurelius hielt sie mühsam in ihren Grenzen; [* 4]
Tacitus (275 n. Chr.) schloß mit ihnen Verträge. Im J. 375 wurden sie von den Hunnen unterworfen;
ein Teil floh in den Kaukasus, ein andrer zog nach der Ostsee und verband sich mit den Germanen, ein dritter vereinigte sich mit den Westgoten und focht mit ihnen bei Adrianopel 378 gegen Kaiser Valens;
der größte Teil des
Volks schloß sich dem Zug
der
Hunnen an. Alanen
nahmen 405 an
Radegais'
Einfall in
Italien
[* 5] teil, gingen nach dessen
Scheitern über den
Rhein und gründeten später (411)
in dem heutigen
Portugal
[* 6] ein
Reich.
Dort von dem Westgoten
Wallia völlig besiegt, stellten sie sich unter den
Schutz der
Vandalen,
mit denen sie bald ganz verschmolzen und 429 nach
Afrika
[* 7] übersetzten. Ein Teil der Alanen
war durch
Aëtius
bei
Valence am
Rhône angesiedelt worden und focht 451 bei Catalaunum mit gegen die
Hunnen. Ein nach
Italien vordringender
Haufe
Alanen
wurde 466 bei
Bergamo von
Ricimer geschlagen. Reste der Alanen
haben sich noch lange in
Frankreich erhalten, später aber ist
von dem
Volk nirgends mehr die
Rede.