(spr. olands-), zum finn.
GouvernementÅbo-Björneborg gehörige Inselgruppe im Bottnischen
Meerbusen,
besteht aus einer großen
Insel, dem sogen.FestlandÅland, und etwa 80 Inselchen,
Klippen
[* 3] und
Schären,
die zusammen 1211 qkm (22 QM.) mit 16,000 Einw. umfassen und 1809 von
Schweden
[* 4] an Rußland abgetreten wurden. Diese
Inseln schließen zum Teil den Bottnischen
Meerbusen und haben mehrere sehr gute
Häfen, welche der russischen Schärenflotte zur Hauptstation dienen.
Die Einwohner, nach Abstammung und
Sprache
[* 5]
Schweden, nähren sich von
Ackerbau,
Viehzucht,
[* 6]
Fischerei
[* 7] (Strömlinge
[Clupea Harengus minor] werden jährlich gegen 6000
Ton. verschickt) und
Jagd auf Seevögel und
Seehunde. Das
Getreide
[* 8] reicht
für den
Bedarf nicht aus.
Der Wiesenboden ist fett und in
Ost-Åland (Föglö-
Kirchspiel) sogar berühmt. Als Waldbäume kommen
Tannen, Fichten,
Birken, Haselbüsche und
Erlen vor. Die Hauptinsel,
Åland, hat 640 qkm
Areal und 10,000 Einw.
Auf ihr erheben sich 100-150 m hoch der Ordallsklint, der Getaberg und der Asgårdaberg, rote Granitmassen.
Der Ostteil der
Insel hat Lehmboden, sonst ist lockerer Heidesand allgemein. Ahnenhügel (Heidengräber) finden sich an mehreren
Stellen, die größten bei Godby. Die gleichnamige Hauptstadt der
Insel ist erst von den
Russen angelegt
und hat 3000 Einw. Auf ihr liegen auch Kastelholm, mit der
Ruine eines ehemals befestigten
Schlosses, und Skargans, ein 1854 zerstörtes
Festungswerk am
Bomarsund.
In dem genannten Jahr griffen die vereinigten
Engländer und
Franzosen unterNapier
zu
Wasser und unter
Baraguay d'Hilliers auch zu
Lande die Befestigungswerke an und zwangen den
General Bodisco 16. Aug. zur
Übergabe,
worauf die Werke am
Bomarsund geschleift wurden.
(spr. ohl-), eine Gruppe von vielen hundert Granitinseln und Klippen (80
bewohnt) am Eingänge des Bottnischen Meerbusens und an der Südwestecke Finlands, zu dessen Gouvernement Åbo-Björneborg sie
gehören. Der westl. Seestrich, zwischen der Insel Eckerö und der schwed. Küste bei Grisslehamn, heißt
Ålandshaf, ist 40-45 km breit, inselfrei und friert nur in sehr strengen Wintern zu. Der nördl.
Teil des Ålandsmeers ist bekannt unter dem Namen Südquart. Im NW. des Ålandsmeers findet sich eine Mulde von mehr als 100 m,
stellenweise über 200 m Tiefe.
Die Abstürze sind mitunter jäher als sonst in der Ostsee. Der Strich östlich von der Hauptinsel Åland
(s. d.), gegen NO. bis Nystad und gegen SO. bis zur Landspitze Hangö-udd an der KüsteFinlands, ist 80-150 km breit und mit
einem Labyrinth von Inseln, kleinen Eilanden oder Holmen, Klippen oder Schären bestreut, deren unzählige Buchten und
engen Sunde nur einer SchärenflotteBewegung gestatten. Fast in jedem Winter bildet sich eine feste Eisverbindung mit dem Festlande.
Durch den Kanal von
[* 10] Stiftet werden die südwestl. SchärenFinlands von den Ålandsinseln getrennt. Die erstern werden durch Meerengen
in vier Gruppen geschieden: in der ersten ist die Hauptinsel Kimito, in der zweiten Pargas und Nagu,
in der dritten Rimito, Korpo, in der vierten Kovimaa und Gustafsöar. Westlich vom Stiftet lagern die und die Gruppen Brändö,
Kumlinge, Föglö und Kökar; zwischen beiden letztern befindet sich die Meerenge von Lapwesi, zwischen Kumlinge und Åland
die Meerenge von Delet. Westlich von Åland liegt Eckerö, im S. Bardö. Obgleich der felsige Boden der
Ålandsinseln nur mit einer dünnen Erdschicht bedeckt ist, trägt er doch Fichten, Tannen und Birken und gewährt Gerste
[* 11] und Roggen zur
Genüge, sowie durch gute WeidenUnterhalt für einen tüchtigen Viehstand. Die Einwohner sind schwed. Ursprungs, gute Seeleute
und betreiben Landwirtschaft, Seevögeljagd, Fischerei, Robbenfang.
Die Inseln kamen zusammen mit Finland durch den Frieden von Frederikshamn (1809) an Rußland und sind zur Sperrung und Beherrschung
des Bottnischen und des FinnischenMeerbusens von Wichtigkeit. Die verbündeten Engländer und Franzosen bemächtigten sich
daher im Ostseefeldzuge von 1854 durch Einnahme der seit 1885 erbauten Festung
[* 12] Bomarsund(16. Aug.) der Inseln,
verließen dieselben aber wieder Anfang September, nachdem sie sämtliche russ. Werke zerstört
hatten.