À
la
mode
(frz., spr. mohd), nach
der Mode
,
modisch. - Monsieur Alamode
nannte man eine typische Gestalt, die an der
Spitze der zahlreichen deutschen Spottblätter gegen
die Stutzermoden
in der Zeit des Dreißigjährigen
Krieges steht. (S.
[* 1]
Figur.) ^[Abb: Monsieur Alamode]
In ihr vereinigten
sich die
Auswüchse der damaligen franz. und span.
Mode
mit soldatischem Äußern, soldatischer Aufschneiderei (s.
Bramarbas), mit Fremdworten gemischter
Sprache,
[* 2] müßiggängerischer
Lebensweise und geschraubter Gala
nterie.
Die Frauen, die die neue Mode
annahmen, wurden Alamode
-Dames genannt. Diese
Richtung in
Tracht und
Sitte wurde seit etwa 1630 lebhaft
litterarisch bekämpft, eben durch jene Flugblätter, dann durch besondere
Schriften, zuerst durch des
Kaplans Ellinger «Allmodischer Kleyder-Teuffel» (Frankf. a. M.
1629). Von bedeutenden Schriftstellern traten Moscherosch (Der Alamode
-Kehraus in «Wunderl.
u. wahrhaft.
Gesichte Phila
nders von Sittewalt», Straßb. 1643),
La
uremberg (besonders das zweite «Scherzgedicht», gegen die
Tracht, und das vierte, gegen die
Poesie),
Logau, Schupp und Abraham a Sta. Clara gegen diese Richtung auf. -
Vgl. E. Schmidt, Der Kampf gegen die Mode
in der deutschen Litteratur des 17. Jahrh. («Im
Neuen
Reich», 1880, Nr. 39).