Alamanni
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Luigi, ital. Dichter, geb. zu Florenz, [* 2] aus edler (1795 erloschener) Familie. Er nahm 1522 an einer Verschwörung gegen Kardinal Giulio de' Medici teil, entkam nach deren Entdeckung nach Frankreich, wo er den Schutz Franz' I. fand. 1527, nach Vertreibung der Medici, erschien er in Florenz, suchte für die Republik durch den ihm befreundeten Andrea Doria den Schutz des Kaisers zu. gewinnen, wurde aber dadurch der herrschenden Partei verdächtig und mußte die Stadt verlassen. Die zurückkehrenden Medici erklärten ihn 1532 zum Rebellen. Er lebte nun ¶
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wieder in Frankreich; Franz I. und Heinrich II. bedienten sich seiner mehrfach zu Gesandtschaften. Er starb zu Amboise. In seinem Hauptgedicht «Girone il Cortese» (1548),
in 24 Büchern, bearbeitete er auf Wunsch Franz' I. den Prosaroman des Guiron le Courtoise aus dem Kreise [* 4] Artus' (s. d.) in antikisierender Weise. In der «Avarchide», die 1570 von seinem Sohne Battista herausgegeben wurde, übertrug er ohne Glück die Belagerung Trojas auf «Avarco») in Gallien (d. i. Bourges, s. d.). «La Coltivatione» ist ein Lehrgedicht über Feld- und Gartenbau in 6 Büchern reimloser Elfsilbler. Er verfaßte auch Liebeslieder, treffliche «Epigrammi» (1570),
Satiren, das Lustspiel «Flora» (1555 aufgeführt) und übersetzte Sophokles' «Antigone» (Flor. 1556). P. Raffaelli gab A.s «Versi e prose» mit Biographie heraus (2 Bde., Flor. 1859).