Titel
Alais
1)
Arrondissement im franz. Depart. Gard, hat 1214,96 qkm,
(1891) 129689 E., 100 Gemeinden und zerfällt in die 11 Kantone: Alais-Est
und Alais-Ouest, mit 239,58 qkm und 20854 und 17197 E.,
Anduze (108,34 qkm, 8154 E.), Barjac (140,47 qkm, 4570 E.),
Bessèges (51,90 qkm, 16218 E.), Génolhac
(190,44 qkm, 12029 E.), La Grand'-Combe (89,04 qkm, 19149 E.), Lédignan (80,41 qkm, 4048 E.),
Saint
[* 2] Ambroix (170,24 qkm, 17070 E.),
Saint
Jean-du-Gard (75,68 qkm, 4729 E.),
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Bézénobres (150,86 qkm, 5671 E.). - 2) (lat. Alesium), Hauptstadt des Arrondissements und einer ehemaligen Grafschaft, am
Fuße der Cevennen, links vom Gardon und an der Linie St. Germain des Fossés-Tarascon der Franz. Mittelmeerbahn und der Lokalbahn
Alais
-Rhône (57 km), ist Sitz der Unterpräfektur, eines Civil- und Handelstribunals, einer Bergbaubehörde
für die im Norden
[* 4] gelegenen Eisen- und Steinkohlenwerke von Grand'-Combe, und hat (1891) 18 333, als Gemeinde 24 356 E.,
eine Bibliothek (6000 Bände), naturwissenschaftliche Sammlung, Gesellschaft der Wissenschaften; Kaserne und Gefängnis im alten
Schloß; Wasserleitung,
[* 5] bedeutende Seidenindustrie (20 Spinnereien mit jährlicher Produktion von 30 t Rohseide), Eisengießereien,
Maschinenbauwerkstätten, Glasfabriken u. s. w., beträchtlichen Handel mit Seidenzeug und Bändern und Maulbeerbaumzucht.
In der Nähe eisenhaltige Quellen. Das Becken von Alais
lieferte 1882: 1½ Mill. t Stein-, 6000 t Braunkohlen, 15000 t Schwefelkies, 400 t
Asphalt, 18 750 t Eisen, 3000 t Blei
[* 6] u. s. w. - Zur Niederhaltung der durch die Aufhebung des Edikts von Nantes
[* 7] und durch die Dragonaden empörten prot. Bevölkerung
[* 8] wurde unter Ludwig XIV. 1689 zu Alais
ein Fort angelegt. Im Frieden zu Alais
vom unterwarf
sich der Hugenottenführer Herzog von Rohan.