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gesellschaften (und ihr unterliegen weitaus die mei- sten) von 684 auf 1066; in Belgien [* 3] beträgt der Zuwachs von 1887 bis 1893: 242 (1887: 610, 1893: 852). In Österreich [* 4] haben sich die Aktien- gesellschaften in denI. 1887-93 dagegen nur mäßig, nämlich nur um 43 vermehrt (von 422 auf 465), indem in diesen 7 Jährenden durchschnittlich 14 Grün- dungen (im ganzen 100) durchschnittlich 7 Auf- lösungen (im ganzen 53) gegenüberstanden. Das Aktienkapital betrug 1887: 1512,3, 1893: 1597,7 Mill. Fl. Die Durchschnittsdividende der österr.
Aktiengesellschaften (mit Ausnahme der Eisenbahn- gesellschaften, die jedoch auch höhere Verzinsung er- gaben) war 1888: 6,83, 1893: 7,9? Proz. Im Gegen- satz zu andern Staaten haben in Osterreich die Vank- und Kreditanstalten an der Vermehrung der Aktien- gesellschaften nicht Anteil; die Hälfte der Mehrungen trifft auf Eisenbahn-, die andere Hälfte vorwiegend auf industrielle Unternehmungen. Auch in Frank- reich ist die Steigerung keine zu lebhafte. Die Sta- tistik zeigt an Ncugründungen von 1886 bis 1891 einen Zuwachs von 127 Aktiengesellschaften; 1890 wurden 374 neu gegründet, 142 aufgelöst, 1891: 446 gegründet, 151 aufgelöst. An Neugründungen waren vorwiegend Nahrungsmittel- und Immobiliengesell- schaften, dann Banken, Versicherungs-, Veleuch- tungs- und Zeitungsunternehmungen beteiligt.
DieEntwicklung in Deutsch land veranschaulicht folgende Tabelle des «Deutschen Ökonomist» vom Jahre Zahl der Gründungen Gründungs-kapital Mill. M. Jahre Zahl der Gründungen Gründungs-kapital Mill. M. 1885 1886 1887 1888 1889 1890 70113 168 184 360 236 53,5 103,9 128,4 193,7 402,5 271,0 1891 1892 1893 1894 1895 160 127 95 92 161 90,2 79,2 77,3 88,3 250,7 Die Tabelle zeigt starke Schwankungen, am auf- fälligsten erscheint^der Rückgang von 1892 auf 1893. Allein dieser ist nur ein scheinbarer. Er erklärt sich daraus, daß durch das in Kraft [* 5] ge- tretene Gesetz vom für Familien- gründungen (Zweck ist erleichterte Auseinandersetzung der Erben) und Unternehmungen ohne spekulativen Charakter die pasfendere Form der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (s. d., Bd. 7 zugäng- lich wurde. 1892 wurden noch 63,1893: 162, 1894: 254, 1895: 297 solche Gesellschaften gegründet, zum Teil in Form der Umwandlung aus andern Gesell- schaften (erleichtert insbesondere für Aktiengesellschaf- ten).
Sie haben also in Deutschland [* 6] den gleichen wirt- schaftlichen Einfluß geübt, rme in Italien [* 7] und Frank- reich die Einführung der an sich den deutschen Er- werbs- und Wirtschaftsgenossenfckaften entsprechen- den Kooperativgesellschaften l8n coopei^tiva, per axioni, 80ci6t6 coopet-lUivL', Zunahme von 1890 auf 1891 in Italien 312, in Frankreich 69; in Italien 1891: 1634 vorhanden). Die Gesellschaften mit beschränkter Haftung stehen den letztern auch rechtlich dadurch nahe, daß bei ihnen, neben einem im Gegensatz zum fremden Necht allerdings nur festen Grundkapital, ein veränderliches, durch Nachschüsse gebildetes Geschäftskapital möglich ist.
Die 8cici6t6 C00p6rativ6 heißt eben nach diesem Merkmal auch 80ei6t6 ü. capiwi variable. Dieselbe steht in Frank- reich sogar unter dem Aktienrecht, ist der rechtlichen Form nach eine Aktiengesellschaft, wie die Zociets anonvmß; die deutsche Gesellschaft ist dagegen wie die ital. Kooperativgesellschaft von der strengen ge- setzlichen Bevormundung der Aktiengesellschaft be- freit. Die Neugründungcn von Aktiengesellschaften in Deutschland betrafen in den letzten Jahren vor- züglich Nahrungs- und Genußmittelindustrie (Bier- brauereien), chem. Indnstrie und Beleuchtung, [* 8] Ma- schinenbau, Transportanstalten und Banken. 1884 -92 fanden außerdem bei 1139 Gesellschaften Er- höhungen des Grundkapitals statt, denen bei 423 teilweise Zurückzahlung oder Herabsetzung desselben gegenübersteht. -
Vgl. Artikel Aktiengesellschaften im «Handwörterbuch der Staatswissenschaften», Supplementband 1 (Jena [* 9] 1895),
und Aktiengesell- schaft im «Osterr. Staatswörterbuch», hg.
vonMisch- ler und Ulbrich, Bd. 1 (Wien [* 10] 1895).
Aktionsradius oder Verwendungsbereick, im Seekriegswesen die
Strecke, die ein
Kriegsschiff unter
Dampf
[* 11] zurücklegen kann, ohne
seinen Koh- lenvorrat zu erneuern. Der Alabama
ist also abhängig von der
Größe des Kohlenvorrats, ferner von der gewählten
Schisfsgeschwindigkeit und von der Art der
Schiffsmaschine (die mehr oder weniger spar- sam im Kohlenverbrauch sein kann).
Den größten bekannten Alabama
hat der russ.
Panzerkreuzer Rjurik; er kann bei 10 Seemeilen Fahrgeschwindigkeit die
Strecke von 20000 Seemeilen,
also etwa von
Pe- tersburg bis nach Wladiwostok, zurücklegen, ohne seinen Kohlenvorrat ergänzen zu müssen.
Der Alabama
des amerik. geschützten Kreuzers Columbia
[* 12] (7475 t groß) beträgt 13000 Seemeilen bei 10 Seemeilen Fahrgeschwindigkeit.
Der deutsche geschützte Kreuzer 111.
Klasse Gesion hat bei 770 t Kohlenvorrat mit 11 Seemeilen Fahrgeschwindigkeit einen
von 6230 Seemeilen und bei 18 Seemeilen
Geschwindig- keit einen von 2490 Seemeilen.
Bei den
Schlacht- schiffen
ist der Alabama
im allgemeinen kleiner als bei den Kreuzern, da letztere in allen
Meeren der Erde mög- lichst selbständig auftreten
sollen.
Die Hochseetor- pedoboote haben etwa 1000 Seemeilen Alabama
bei etwa 14 Seemeilen
Geschwindigkeit. Die
Größe des Alabama
ist auch vom
Verwendungszwecke des Schiffs ab- hängig; ein großer Alabama
erfordert Einschränkungen in der
Bewaffnung und Panzerung der Schiffe.
[* 13]
Akustisches Reaktionsrad,
[* 14] s.
Schall.
[* 15]
^Alabama.
Die Bevölkerung wurde 1895 auf 1600000 geschätzt.
Nach dem Census von 1890 hatte Alabama
679299 Farbige und 3945 in
Deutschland geborene E. 1894 wurden 4,4 Mill.
t (alabama
2000 Pfd.)
Kohlen gewonnen, im Werte von 93
Cent per
Tonne, davon entfiel mehr als die Hälfte auf Iefferson County.
Die Zahl der in den KMennünen An- gestellten betrug 10 859. Koks wurde 923000 t gebrannt im Werte von 202
Cent per
Tonne.
Die Eisenerz-(Hämatit-)Ausbeute betrug 1493086
t (alabama
2240 Pfd.) und hieraus wurden 592000 t
Guß- eisen
fabriziert. Die Produktion von
Aluminium- erz
(Bauxit) begann mit 600 t im 1.1891 und stieg auf 9016 t im 1.1894.
Der Ackerbau
ergab 1893: 28,3 Mill. Vushel
Mais im Werte von 16,7 Mill. Doll., 5,3 Mill.
Bushel Hafer,
[* 16] 0,5 Mill. Vushel Kar- toffeln, 0,4
Mill. Vushel Weizen und 114000 t Heu. Die Baumwollernte betrug 792000
Ballen und die- jenige von 1894 wurde
aus 1 Mill.
Ballen geschätzt. Die Zahl der Sägemühlen in der Holzregion hat stetig zugenommen. 1892 lieferten 795 Etablisse-
ments mit mehr als 5000 Angestellten Holzprodukte, einschließlich
Terpentin und Harz, im Werte von
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