Akustik
(grch.), die
Lehre
[* 3] vom
Schall
[* 4] (s. d.). Im Bauwesen nennt man Akustik
die gute Schallwirkung
in einem architektonischen Raume, namentlich in
Kirchen, Konzertsälen,
Theatern. Sie gehört zu den bisher am wenigsten erforschten
Gebieten der Bautheorie. Man nimmt an, daß die der Räume davon abhänge, daß der
Schall vom Erzeugungsorte sich frei fortpflanzen
könne, und daß er nicht durch zurückschlagende Schallwirkungen unterbrochen werde. Sind die den
Schall
zurückwerfenden
Flächen weniger als 5 m von dessen Erzeugungsorte entfernt, so stören sie wenig, verstärken vielmehr den
Schall; bei 10-20 m werden die
Töne unklar, bei 40 m hört man sie schon doppelt. Es ist daher nötig,
die direkten
Schallwellen durch solche zu verstärken, die nicht über 3 m vom Ausgangsort entfernt reflektieren, und den
indirekten möglichst viel
Widerstand entgegenzusetzen, so daß sie nicht mehr störend auftreten können. Dies geschieht
im wesentlichen dadurch, daß man große
Flächen in die Nähe des Redners oder Sängers bringt
(Schalldeckel über,
Pfeiler hinter Kanzeln, die hohle
Bühne vor dem Sänger, der
Boden des Orchesters
u. dgl.), dagegen den
Wänden durch Profilierung,
Ornament
u. dgl. die Möglichkeit nimmt, starke einheitliche Schallmassen zurückzuwerfen.
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Vgl. Rhode, Theorie der Schallverbreitung für Baukünstler (Berl. 1888);
Langhans,
Über
Theater
[* 5] oder Bemerkungen über Katakustik
(ebd. 1810);
Orth, Die Akustik
großer Räume (ebd. 1872);
Lachez, Acoustique et optique des salles de réunion (1879);
Favaro, L'acustica applicata (1882);
Eichhorn, Die Akustik
großer Räume nach altgriech.
Theorie (Berl. 1888);
Sturmhöfel,
Akustik
des
Baumeisters (ebd. 1894).