Aktäon
,
[* 1] griech.
Heros, Sohn des
Aristäos und der Autonoe, einer Tochter des
Kadmos, Zögling des
Kentauren
Chiron, der
ihn besonders in der
Kunst zu jagen unterrichtete, welcher Aktäon
mit großem
Eifer oblag.
Als er einst beim
Jagen in einem
Thal
[* 2] bei
Platää die
Göttin
Artemis
[* 3] traf, die eben mit ihren
Nymphen im parthenischen
Quell badete, und, von ihrem Anblick gefesselt,
sie belauschte, bespritzte ihn die
Göttin mit dem
Wasser der
Quelle,
[* 4] worauf in einen
Hirsch
[* 5] verwandelt, von seinen eignen
Hunden
gejagt und auf dem
Berg Kithäron zerrissen wurde.
Heulend suchten die Hunde [* 6] dann ihren Herrn im ganzen Land und wurden erst in Chirons Höhle, wo sie sein Bild sahen, beschwichtigt. Man verehrte ihn in Böotien mit heroischen Opfern und erflehte von ihm Schutz gegen die verderblichen Wirkungen der ausdörrenden Sonnenglut. Wahrscheinlich war er selbst die Versinnbildlichung der unter der drückenden Sonnenhitze hinwelkenden Natur. Die bildende Kunst alter und neuer Zeit hat die Geschichte seiner Verwandlung und seines Todes mit einer gewissen Vorliebe behandelt. Eine kleine (1774 gefundene) antike Marmorgruppe enthält das Britische Museum zu London [* 7] (vgl. Abbildung).
[* 1]
^[Abb.: Aktäon
(Britisches Museum zu
London).]