Akrolein
,
s. Acrolein.
Akrolein
119 Wörter, 874 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Akrolein,
s. Acrolein.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Akrolein
oder Allylaldehyd, ein ungesättigter Aldehyd von der Zusammensetzung C3H4O oder CH2:CH.CHO.
Er entsteht bei der Oxydation von Allylalkohol, C3H6O , und bei der Destillation
[* 2] von
Fetten oder Glycerin. Zur Darstellung des Akrolein
destilliert man am besten 1 Teil Glycerin mit
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2 Teilen Kaliumbisulfat. Das Destillat wird nochmals über Bleioxyd destilliert. Man muß dabei die furchtbar riechenden, Nase
[* 4] und Augen auf das heftigste reizenden Dämpfe des Akrolein
ins Freie ableiten. Das Akrolein
ist eine farblose, bewegliche, bei 52° siedende
Flüssigkeit, deren höchst widerlicher Geruch beim Erhitzen von Fett wahrnehmbar ist. Beim Aufbewahren
verwandelt sich das Akrolein
durch Polymerisation in eine amorphe weiße Masse. Ein glimmender Docht und schlecht brennende Öl-
oder Petroleumlampen entwickeln schädliche Akrolein
dämpfe.
(Acrylaldehyd) C3H4O entsteht bei trockner Destillation des Glycerins oder der Fette, für deren Destillationsprodukte der scharfe Dampf [* 7] des Acroleïns charakteristisch ist (man bemerkt ihn beim Ausblasen eines Talglichts, aber nicht beim Ausblasen einer Paraffinkerze). Es ist eine farblose, brennend schmeckende Flüssigkeit, riecht unerträglich stechend, greift Auge [* 8] und Nase heftig an, ist leichter als Wasser, siedet bei 52°, brennt mit leuchtender Flamme, [* 9] löst sich in 2-3 Teilen Wasser, mischt sich mit Alkohol und Äther und geht an der Luft durch Sauerstoffabsorption schnell in Acrylsäure C3H4O2 über, welche der Essigsäure ähnlich riecht.