Akka
,
auch
Acca,
Acco, bei den
Franzosen
Saint
[* 2]
Jean d'Acre, Hauptstadt eines Sandschak im asiat.-türk. Wilajet
Beirut,
auf felsiger Anhöhe (42,4 m) im N. der nach Akka
benannten
Bucht, dem
Karmel (s. d) gegenüber, hat 9800 meist
moslem. E., einige gut gebaute Häuser und
Bazare, 4 Moscheen (darunter die schöne Dschezzar-Moschee), 4
Kirchen, viele Ruinen
aus dem Mittelalter, einen
Hafen, der von Natur einer der besten der ganzen syr.
Küste, jetzt aber sehr versandet ist,
Handel
und Schifffahrt und ist ein Hauptstapelplatz für die syr.
Baumwolle
[* 3] und Ausmündungspunkt mehrerer Hauptstraßen
aus dem Innern
Syriens. Der Drusenfürst Fachr ed-din ließ den
Hafen im Beginne des 17. Jahrh. aus
Furcht vor feindlichen
Angriffen
verschütten. - Das uralte von jeher in polit. wie militär.
Beziehung ein wichtiger Verbindungspunkt zwischen Europa
[* 4] und
Asien,
[* 5] kommt schon in der
Bibel
[* 6] unter dem
Namen
Acco oder
Ako vor
(Richt. 1,31),. und gehörte im
Altertum zu
dem phöniz.
Gebiete von
Tyrus, zeitweilig war es auch den Assyrern unterworfen.
Größere Bedeutung erhielt in der Zeit nach
Alexander d. Gr.,
als die Ptolemäer von
Ägypten
[* 7] die Stadt unter dem
Namen
Ptolemais zu einer hellenistischen und zum Stützpunkt
ihrer Herrschaft über
Palästina
[* 8] machten. 219 von
Antiochus d. Gr. erobert, blieb sie über hundert Jahre den
Seleuciden unterworfen,
bis sie wieder an
Ägypten kam. Unter der Herrschaft der
Römer
[* 9] hieß sie Colonia
Ptolemaïs. Der
Apostel
Paulus fand schon
Christen
dort vor
(Apostelgesch. 21,7);. später wurde Akka
christl.
Bischofssitz. Durch die Eroberung der Moslemen 638 wurde der semit.
Name und Charakter der Stadt wieder zur Geltung gebracht.
Bei Beginn der Kreuzzüge suchten sich die
¶
mehr
283 christl. Heerführer A.s zu bemächtigen; doch gelang dies Balduin I. erst Sultan Saladin eroberte zwar die Stadt
1187, doch kam sie 1191 wiederum in die Hände der Christen. 1198 entstand in Akka
aus der deutschen Spitalbrüderschaft der
Maria der Ritterorden der Deutschherren. Seitdem blieb Akka
das Bollwerk der Christen und Sitz der Johanniter,
bis es sich an den Mamlukensultan Melik el-Aschraf von Ägypten ergeben mußte. Doch blieb die Stadt auch unter
ägyptischer, seit 1517 unter türk. Herrschaft der Landungsplatz für die Wallfahrer aus dem
Abendlande.
Seit der Mitte des 18. Jahrh. bis 1832 war der Mittelpunkt einer selbständigen
Herrschaft. Während der Expedition in Ägypten begann Bonaparte, um einen Stützpunkt für seine Operationen in Syrien zu gewinnen, die
Belagerung des Platzes, doch scheiterten mehrere Sturmversuche unter schwerem Verlust für den Angreifer, in dessen Heere zudem
die Pest wütete. Bonaparte mußte die Belagerung 21. Mai wieder aufheben und kehrte 15. Juni nach Kairo
[* 11] zurück.
Am ward Akka
durch Ibrahim Pascha, den Sohn des Vicekönigs von Ägypten, mit Sturm genommen, jedoch nach einem Bombardement von
der vereinigten engl.-österr.-türk. Flotte wieder erobert und mit ganz Syrien den Türken zurückgegeben.
Seit 1850 wurden die Befestigungen wiederhergestellt.