(Botanybaiharz,
Nuttharz,
Erdschellack, Grass-tree-gum),
Harze mehrerer
Arten der Pflanzengattung
Xanthorrhoea.
RotesAkaroidharz stammt von X. australisR. Br., bildet flache, 2-4
cm dicke
Stücke, bisweilen von Handgröße,
gleicht in
Farbe,
Strich und Bruchform dem
Glaskopf
(Roteisenstein), nur daß es dunkler ist und einen hellern
Strich gibt, riecht
schwach benzoeartig, schmeckt zimtähnlich mit einem unangenehmen Beigeschmack und enthält noch zahlreiche organisierte
Beimengungen. Das gelbe
Harz von X. hastilisSm. bildet rundliche oder längliche, etwa nußgroße
Stücke,
ist auf frischer Bruchfläche dem
Gummigutt ähnlich, überzieht sich an der
Luft mit einer matten, tief rotbraunen
Schicht,
riecht ziemlich intensiv benzoeartig, schmeckt aromatisch, schwach kühlend, etwas süßlich und enthält ebenfalls
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Diesen Namen führt ein aus Australien kommendes Harz, von welchem man zwei Arten unterscheiden kann,
das rote und das gelbe A. 1. Das rothe A. ( Nuttharz, Xanthorrhöaharz, Erdschellack, engl. Grass-tree
Gum) stammt von der Xanthorröa australis, aus deren Stamm es ausschwitzt und denselben in Lagen von 2 bis 4 cm Dicke bedeckt.
Es besitzt eine rote bis braunrote Farbe, orangefarbigen Strich, lebhaften Glanz. Auf dem Bruche zeigt dieses Harz zahlreiche
Zellgewebsreste, der Geruch ist schwach benzoëartig, der Geschmack unangenehm, nebenher
an Zimmt erinnernd.
Die untere Seite der Stücke ist grauweiß.
2) Das gelbe A. (Botanybayharz, gelbes Xanthorröaharz, engl. Grass-tree Gum oder Blackboygum,
lat. Resinalutea novi Belgii) stammt von der Xanthorrhöa hastilis; man erhält es in länglichrunden, bis 3 cm im Durchmesser
haltenden Stücken von tiefbraunroter Farbe, die auf dem Bruche gelb sind und auch ein gelbes Pulver
geben. Das Harz ist ziemlich hart, es läßt sich mit dem Fingernagel nur schwer ritzen, besitzt einen angenehmen benzoëartigen
Geruch und aromatischen, etwas süßlichen Geschmack. -
Beide Sorten enthalten außer verschiedenfarbigen Harzsäuren, Zimmtsäure, Benzoësäure und ein ätherisches Öl. - Man benutzt
sie zur Darstellung gefärbter Weingeistlacke und von Harzseifen zum Leimen des Papiers, früher fertigte
man auch Pikrinsäure daraus. - Das A. ist, wie das Öl daraus, zollfrei. Tarif Nr. 36 bezw. 5 i.
Botanybaigummi, Nuttgummi oder Erdschellack (engl. Grass-tree-gum), ein technisch wichtiges Harz, das von
einigen austral. Asphodoleen, und zwar von mehrern Species der Gattung Xanthorrhoea, namentlich Xanthorrhoeaaustralis R. Br.
und XanthorrhoeahastilisSm., stammt. Es kommt in einer roten und einer gelben Varietät vor; das rote
Harz ist dem Drachenblut ähnlich, das gelbe dem Gummigutt. Beide Harze werden zur Darstellung gefärbter Weingeist- und anderer
Firnisse, besonders zum Überziehen von Metallgegenständen verwandt.
Die weingeistige Lösung des roten Harzes hat vor dem mit Drachenblut u. dgl. bereiteten Firnis den Vorzug,
daß ihre Farbe am Lichte nicht verbleicht. Auch benutzt man das in der Papierfabrikation
[* 5] zum Leimen der Papiermasse sowie
zur Herstellung von Siegellack. Die Lösungen der Harze absorbieren die chemisch wirksamen Lichtstrahlen des Sonnenspektrums;
die damit dargestellten Firnisse lassen sich daher zum Anstrich der Fensterscheiben in den Dunkelzimmern der
Photographen verwenden. Nach Untersuchungen von Stenhouse wird der größere Teil des Harzes durch Behandlung mit Salpetersäure
in Pikrinsäure verwandelt; daher wurde, bevor man billigere Bereitungsweisen kannte, das Akaroidharz auch zur fabrikmäßigen
Darstellung der Pikrinsäure (s. d.) verwendet; jetzt stellt man diese nur noch aus Carbolsäure dar. Beide Sorten Akaroidharz enthalten
außer verschiedenen Harzsäuren Zimmetsäure, Benzoesäure und ein ätherisches Öl.