Akanthus
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Akanthus,
[* 2] L. (Bärenklau), Gattung aus der Familie der Akanthaceen, hohe, mehr oder weniger distelartige Kräuter oder Sträucher mit meist großen, buchtig und oft mehr oder weniger stachlig gezahnten oder fiederschnittigen Blättern und ansehnlichen, in endständige Ähren gestellten Blüten mit oft großen und stachlig gezahnten Deckblättern. Die Gattung ist in den tropischen und subtropischen Klimaten der Alten Welt vertreten. Acanthus mollis L. (weiche oder echte Bärenklau), bis 1 m hoch, besitzt über 50 cm lange, fiederspaltige Blätter mit buchtig gezahnten, nicht stachligen Lappen, weißliche oder rötliche Blüten und eine rötlichbraune, glänzende Kapsel.
Sie findet sich in Südeuropa, nördlich bis Istrien,
[* 4] und wurde schon im Altertum als Zierpflanze kultiviert. Das
Akanthus
blatt fand in stilisierter Form
[* 3]
(Fig. a von vorn, b von der Seite) auch in der Kunst, an den Kapitälern der korinthischen
und römischen Säulen,
[* 5] an den Konsolen der römischen Kunst und Renaissance sowie an den Ornamenten ihrer Friese
[* 6] und Gesimse vielfache
Anwendung. Bei den mittelalterlichen Ornamenten dienten mehr die kleinern, weniger schönen Blätter der
südeuropäischen Acanthus spinosa L. zum Muster. Früher waren Blätter und Wurzeln wegen ihres Schleimgehalts als Branca ursina
(Bärenklau) offizinell. Das Akanthusholz
, aus welchem die Alten Statuen verfertigten, stammte wohl von der Acacia vera und
Acanthus arabica oder einem andern stachlichten Baum.