Ajowanfrüchte
(Adiowansamen, lat. fructus Ajowan, semen ajavae),
Artikel des Droguenhandels, von einer in
Ostindien
[* 2] heimischen
Umbellifere, Ptychotis Ajowan, stammend. Die Ajowanfrüchte
sind eiförmig, ähnlich denen der
Petersilie, zeigen auf ihrer
Oberfläche fünf gleiche Riefen und sind ringsum mit feinen, kurzen
Haaren besetzt, von braungrauem Aussehen
und stark aromatischem
Geruch. Diese Ajowanfrüchte
liefern bei der
Destillation
[* 3] mit Wasserdampf 3 ½ - 4 ½ Proz. eines ätherischen
Öles, das Ajowanöl, welches vorwiegend aus
Kohlenwasserstoffen, namentlich Cymen, C10H14 , und
Thymol,
C10H14O , besteht. Die Ajowanfrüchte
wurden früher medizinisch verwendet;
dann waren sie jahrzehntelang in Vergessenheit geraten und im
Handel fast nicht mehr zu haben; erst seit 1875 bilden sie wieder
einen ständigen Handelsartikel,
da man sie seit dieser Zeit und zwar zuerst in
Leipzig,
[* 4] zur Herstellung von
Thymol benutzt.
Das Öl der Ajowanfrüchte
liefert 30-40 Proz.
Thymol, eine Menge, die man aus keiner andern
Pflanze erhält.