Aiwasowski
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Iwan Konstantinowitsch, russ. Marinemaler, geb. zu Feodosia in der Krim, trat, da er schon in früher Jugend ein großes Zeichentalent offenbarte, 1833 als Schüler in die Akademie zu Petersburg und wurde, als der französische Maler Philippe Tanneur dorthin kam, dessen Schüler. Von 1837 an machte er selbständige Studien und stellte noch in demselben Jahr mehrere Bilder aus, welche die Aufmerksamkeit des Kaisers auf sich zogen, der ihn in den Stand setzte, längere Studienreisen in der Krim, in Mingrelien und 1840 auch in Italien zu machen.
Dort malte er in Neapel seine ersten durchschlagenden Bilder: die neapolitanische Flotte, eine Nacht in Neapel, Wirbelwind auf dem Mittelmeer vor dem Molo von Neapel, die Insel Capri u. a., in denen er ein entschiedenes Talent für die Schilderung des bewegten Meers und die Mannigfaltigkeit der Beleuchtung zeigte. Nach einigen Reisen in Holland, England und Spanien kehrte er 1844 nach Rußland zurück und malte für den Kaiser mehrere Ansichten von Punkten am Finnischen Meerbusen.
Dann ließ er sich 1845 in seiner Vaterstadt nieder und entfaltete in Marinen und Seeschlachten, in Sonnen- und Mondbeleuchtung und Nachtstücken eine gewaltige Produktivität, die ihn bei seiner großen Kunstfertigkeit auch zu einer dekorativen Manier, zu Effekten von absichtlicher Seltsamkeit und zu einer grellen, naturwidrigen Färbung brachte. In seine bessere Zeit fallen noch: einige Seestücke aus der russischen Kriegsgeschichte (im Winterpalais zu Petersburg), eine treffliche Ansicht von Kertsch aus dem Jahr 1846, mehrere Seeschlachten aus dem Türkenkrieg, die in Charkow gemalte kleinrussische Steppe mit ochsenbespannten Wagen und die 1856 in Paris entstandenen Landschaften des vierfachen Reichtums von Rußland. Zu den flüchtigen oder unwahren Effektstücken gehören dagegen z. B.: ein Sonnenaufgang auf dem Schwarzen Meer, Sonnenuntergang in Venedig, der Nebel auf dem Meer, die Erschaffung der Welt und die Sündflut.