(spr. ähn),Fluß im nördlichen
Frankreich, die alte Axona, entspringt im Argonnenwald bei
Vaubecourt, strömt erst nordwestlich durch die
DepartementsMarne und
Ardennen, dann westlich durch das gleichnamige
Departement
und einen Teil des
DepartementsOise und mündet oberhalb
Compiègne in die
Oise. Die
Länge beträgt 279 km. Bis
Condé an der
Einmündung der Vesle ersetzen der Ardennenkanal und der Seitenkanal der Aisne als Schiffahrtslinien
den Flußlauf; von dort an bis zur Mündung wird auch die Aisne auf 56 km
Längebefahren. - Das danach benannte
Departement umfaßt
einen Teil der
Ile de France und der
Picardie, wird im N. von
Belgien
[* 2] und dem
DepartementNord, im O. von
den
DepartementsArdennen und
Marne, im S. von
Seine-et-Marne, im W. von
Oise und
Somme begrenzt und hat ein
Areal von 7352 qkm
(133,5 QM.). Außer den letzten
Ausläufern der
Ardennen im
NO. und einigen Hügelreihen im W. bietet der
Boden des fast ganz
zum Seinebecken gehörigen
Departements keine bemerkenswerten Unebenheiten dar.
(spr. ähn, lat. Axona), linker Zufluß der in die
Seine mündenden Oise, entspringt im franz. Depart. Meuse
in 311 m Höhe bei dem Dorfe Beaulieu in den Argonnen, durchfließt, bis Semuy gegen NW. gerichtet und den westl.
Fuß der Argonnen bespülend, die Depart. Marne und Ardennen, dann gegen W., in einem breiten Thale, das
Depart. Aisne und einen Teil des Depart. Oise, wo der Fluß nach 280 km Lauf, von denen er auf 55 km flößbar und auf 160 km
schiffbar ist, 2 km oberhalb Compiegne in die Oise fällt.
Der 58 km lange Aisne-Marne-Kanal verbindet den Aisne-Seitenkanal mit dem Marne-Seitenkanal und geht von
Berry-au-Bac (Aisne) über Reims
[* 13] nach Condé-sur-Marne. Der Aisne-Seitenkanal gebt von Vailly aufwärts am Flußufer hin, tritt
bei Neuschâtel in das Depart. Ardennen
und geht als Ardennenkanal nach Semuy und von dort in die Meuse bei Donchery, während
von Semuy ein südl. Seitenkanal aufwärts nach Vouziers führt. Die wichtigsten
Zuflüsse der Aisne sind rechts die Aire und Vaur, links die Suippe und Vesle, die, sämtlich flößbar, wie die Aisne selbst, den
Holztransport aus den Argonnen und Ardennen nach Paris vermitteln.
(spr. ähn), Departement im nördl. Frankreich, nach dem FlusseAisne benannt, umfaßt Teile von
Isle-de-France, von Brie und von der südl. Picardie, grenzt im N. an das Depart.
Nord, im NO. an Belgien, im O. an die Depart. Ardennen und Marne, im S. an Seine-et-Marne, im W. an Oise und Somme, hat 7352 (nach
Berechnung des Kriegsministeriums 7427) qkm, (1891) 545 493 E., darunter 11 513 Ausländer, und zerfällt
in die 5 Arrondissements Château-Thierry, Laon, Saint
[* 14] Quentin, Soissons, Vervins mit 37 Kantonen, 840 Gemeinden.
Hauptstadt ist Laon. Außer der Aisne wird es im S. von der Marne mit dem Ourcq, im N. von der Oise mit der Serre und
Lette durchflossen. Somme und Schelde entspringen hier. Der größte Teil des Departements gehört zu dem großen PariserBecken.
Die nördl. Hälfte bildet eine von Flußthälern durchzogene Ebene, während die drei südl.
Arrondissements vorzugsweise demBerg- und Hügellande, welches sich bis zu 200 m über dem Meeresspiegel erhebt, angehören.
Der Ackerbau bildet die vorherrschende Beschäftigung der Bewohner und das Departement gehört zu
den fruchtbarsten StrichenFrankreichs.
Vor allem werden Flachs, Hanf, Rübsen und Runkelrüben, aber auch viel Getreide (1888: 2428 768 hl Weizen, 474 200 hl Roggen,
1887: 29 1671 hl Gerste,
[* 15] 3,1 Mill. hl Hafer)
[* 16] gebaut; ausgedehnte Weiden ermöglichen eine bedeutende Viehzucht
(1887: 644 272 Schafe, 144 515 Rinder,
[* 17] 78 485 Pferde).
[* 18] Mit dem Heu der Marnegegend wird Paris versorgt. In keiner andern Gegend
Frankreichs haben sich so viele Wälder (ein Fünftel der Fläche) aus alter Zeit erhalten als in Aisne. Das Departement bildet
eine der kältesten Regionen des Landes, hat lange Winter und kurze Sommer und im Mittel 130 Regentage.
Wein baut man südlich von Laon und auf den Höhen längs der und Marne (durchschnittlich 73 546, 1889: 44 800 hl), in den Arrondissements
von Laon und St. Quentin bereitet man viel Cider (im Durchschnitt von 1879-88: 15 3791, 1889: 44 575 hl).
Die industrielle Thätigkeit ist am lebhaftesten in Baumwollzeugen, Batist, Spitzenzwirn und Holzarbeiten. Auch giebt es viele
Zuckerfabriken, Eisenwerke, Glashütten, Bleichen, Mühlen
[* 19] und Fabriken chem. Produkte. Berühmt ist die Spiegelgießierei
von St. Gobain, die besonders große Platten liefert.
Der Handel wird gefördert durch die günstige Lage zwischen den nördl. Kohlenbecken und Paris und durch
ein gutes Straßennetz (1888: 613,3 km Nationalstraßen), zahlreiche Wasserstraßen und Eisenbahnen (1886: 634,7 km).
Das Departement besitzt von höhern Unterrichtsanstalten zwei Lyceen und drei Collèges. Unter 4160 Rekruten waren (1888) 415 Analphabeten
und bei 3961 Eheschließungen konnten (1886) 287 Männer und 519 Frauen ihren Namen nicht schreiben. -
Vgl.
E. Gailliard, Hydrograhie du département de l'Aisne (Soissons 1888).
11 km lang und nur 3–900 m breit, durch das auch die Eisenbahn von Metz und Verdun nach Châlons und Reims führt; 2) der von Grandpré, durch den Aire-Einschnitt, von Varennes nach Vouziers an der Aisne, in dichten Wäldern und 1000 m breit, berühmt durch die Kämpfe bei Grandpré 1792;
(bekannt durch den Sieg der Österreicher 14. 1792 zwischen Buzancy und Vouziers):