Max Emanuel, der Wiederhersteller der Glasmalerei, geb. 14. Febr. 1807 zu München, widmete sich unter Fr.
v. Gärtners Leitung dem Studium der Architektur und Ornamentik und wurde dann durch seinen Lehrer, welcher die Umgestaltung
der königlichen Porzellanmanufaktur übernommen hatte, veranlaßt, der Anstalt als Dekorateur beizutreten. Seine Neigung
trieb ihn zur Beschäftigung mit der eben wieder aus der Vergessenheit hervorgezogenen Glasmalerei, und er erhob diese Kunst,
welche unter Siegmund Frank noch mit großen technischen Hindernissen zu kämpfen hatte, zu der jetzigen
hohen Stufe ihrer Ausbildung. Als für die
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Glasmalerei unter Heß' Vorstand ein eignes Institut gegründet wurde, erhielt Ainmiller die Inspektion über dasselbe. Er kam auf
den Gedanken, farbiges Glas mit farbigem statt, wie früher geschah, weißes Glas mit farbigem zu überfangen, und konnte infolge
dieser Erfindung über eine Auswahl von 100-120 verschieden gefärbten Glastafeln in allen Nüancen verfügen.
Auch war er der erste, welcher im Verein mit Wehrstorfer Glasbilder auf einer Tafel ausführte und damit die Kabinettglasmalerei
wieder aus der Vergessenheit hervorrief. Seine vorzüglichsten Arbeiten sind die Fenster des Doms in Regensburg, der Aukirche
in München und mehrere für den Kölner Dom. Als Künstler steht Ainmiller auf dem Standpunkt der modernen Schule
deutscher Kirchenmalerei; auch als Architekturmaler hat er Anerkennenswertes geleistet. Er starb 8. Dez. 1870 in München.
Max Emanuel, Glasmaler, geb. 14. Febr. 1807 zu München, widmete sich zuerst der Architekturmalerei unter Gärtner
an der Akademie zu München und der Ornamentik in der Porzellanfabrik zu Nymphenburg. Als unter Heß' Vorstande in München ein
Institut für die Wiederbelebung der mittelalterlichen Glasmalerei eingerichtet ward, erhob Ainmiller dasselbe
durch seine technischen Erfindungen und Verbesserungen zur bedeutendsten Glasmalereianstalt der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts.
Seit 1851 führte er die Leitung auf eigene Rechnung. Er starb 8. Dez. 1870 zu München. Aus seiner Anstalt gingen hervor die
Fenster für den Dom zu Regensburg (1826-53), für die Mariahilfkirche in der sog. «Au" in München (1833-38),
ein 9,5 m hohes Fenster für die Isaakkirche in Petersburg, für den Kölner Dom (1844-48), für das St. Peterscollege zu Cambridge
(1854), für das Parlamentshaus in Edinburgh (1868) u. a. m. Das umfangreichste Werk A.s waren die Fenster der Kathedrale
zu Glasgow; 40 derselben, mit mehr als 106 biblischen und histor. Bildern, wurden bis Anfang 1864 unter Beihilfe seines Sohnes
Heinrich vollendet. Ainmiller beschäftigte sich auch mit architektonischen Interieurs mittelalterlichen Stils, wovon die Neue Pinakothek
in München wie die Nationalgalerie in Berlin bemerkenswerte Stücke bewahren.
Sein Sohn, Heinrich Ainmiller, geb. 28. März 1837 zu München, bildete sich unter H. Heß in der Historienmalerei aus
und war dann für die königl. Glasmalereianstalt thätig, der sein Vater vorstand. Auch er schuf eine große Reihe von figürlichen
Kompositionen für Fenster der Kathedrale in Glasgow, die Paulskirche in London u. s. w. Später siedelte Ainmiller nach
Salzburg über, wo er 7. Okt. 1892 starb.