Ailly
(spr. ăji),
Peter von
(Petrus de Alliaco), scholast.
Philosoph, geb. 1350 zu
Compiègne,
Lehrer
und
Kanzler in
Paris,
[* 2]
Kardinal, 1411
Führer der Reformpartei auf dem
Konzil zu
Kostnitz, wo er die Überordnung des
Konzils über
den
Papst behauptete, aber als
Nominalist zu der
Verurteilung von
Huß, dem Anhänger des ihm verhaßten
Realismus, beitrug; starb 1419 in
Avignon. Ailly
schloß sich in seinen »'Quaestiones
super libros sententiarum« (Straßb. 1490) dem
Occam, in seinem »Tractatus de anima« (das.
1490) dem
Aristoteles an, während er sich in Bezug auf die
Gewißheit der
Erkenntnis überhaupt und der Gotteserkenntnis insbesondere
einem bescheidenen
Skeptizismus zuneigte.