Ahwas
,
auch Ahuas, einst Winterresidenz der pers. Könige, jetzt kümmerlicher Flecken in der pers. Provinz Chusistan mit 600 E., liegt am östl. Ufer des unterhalb Basra in den vereinigten Euphrat und Tigris fliehenden Karun, 75 km südlich von der alten Hauptstadt Schuschter, in 49 m Höhe einsam in wüster Gegend, neben den Trümmern der alten Stadt von der noch der Palast und eine Brücke [* 3] erkennbar sind. Diese Trümmer bilden längs des Flusses eine 17 km lange Reihe von Schutthügeln.
Auf einem Hügel steht ein gewaltiger Pfeiler, aus Quadern,
Backsteinen und geglätteten Ziegeln von verschiedenen
Farben errichtet,
von den
Arabern
Kasr (d. h. Schloß) genannt. Das alte Ahwas
war die Hauptstadt der
Provinz gleichen
Namens und die Residenz des letzten Partherkönigs Artaban IV. bis 226 n.Chr. Unter der neupers. Herrschaft
trat hier
Manes (s. d.) auf. Der nestorianische Bischofssitz wurde im 5. Jahrh.
von Ahwas
nach Gondisapor verlegt. Unter den
Arabern, bei denen die Stadt
Sus-al-Ahwas und das Land Chusistan selbst Ahwas
hieß,
blühte dieselbe als Handelsstadt. Im 10. Jahrh. empörte sich Ahwas
, wurde jedoch
wieder erobert und verfiel seitdem. Da der Karun bis Ahwas
schiffbar ist und England die Schiffahrt auf demselben
erlangt hat, so ist Aussicht auf eine neue
Blüte,
[* 4] im Fall die
Stromschnellen des Karun bei Ahwas
beseitigt werden können.