Ahumāda,
Don Pedro Giron, Marques de las Amarillas, Herzog von, span. General und Staatsmann, geb. 1788 zu San Sebastian, ward 1806 Offizier in der königlichen Garde und leistete im Unabhängigkeitskampf als Chef des Generalstabs des spanischen Heers wichtige Dienste, [* 3] obgleich sein Stolz sich ungern unter den Oberbefehl Wellingtons beugte. Nach der Rückkehr Ferdinands VII. zog er sich, wegen seiner Hinneigung zum gemäßigten Konstitutionalismus verdächtig, auf seine Güter zurück.
Nach dem Ausbruch der Revolution von 1820 wurde er 19. März Kriegsminister, trat jedoch, von den Radikalen angefeindet, weil er sich ihren Ausschreitungen widersetzte, im August wieder zurück. Ferdinand VII. ernannte ihn 1833 in seinem Testament zum Mitglied des für die Zeit der Minderjährigkeit seiner Tochter ernannten Regentschaftsrats. In diesem betrieb er mit besonderm Eifer die Errichtung einer ersten Kammer mit erblichen Mitgliedern und verlor dadurch seine Popularität.
Doch that er sich in der Procereskammer, deren
Präsident er geworden, als Redner hervor und wurde von der
Königin-Regentin zum
Herzog von Ahumada
erhoben. Als
Toreno 1835 an die
Spitze der
Verwaltung kam, übernahm Ahumada
das
Portefeuille des
Kriegs. Aber seine
Entwürfe scheiterten an der finanziellen Bedrängnis und an der Unfähigkeit seiner
Subalternen. Als Ahumada
seinen
kriegsunerfahrenen Sohn zum
Generalkapitän von
Andalusien und Militärgouverneur von
Cadiz
[* 4] ernannt hatte, griff ihn die
Presse
[* 5] wegen
Nepotismus so heftig an, daß er sein
Amt niederlegte und nur noch an den
Verhandlungen der Ersten
Kammer teilnahm. Ermüdet
und vom Volkshaß verfolgt, zog er sich endlich von den öffentlichen
Geschäften zurück und verließ
nach Wiederaufrichtung der
Konstitution von 1812 sein Vaterland. Er ließ sich in
Bordeaux
[* 6] nieder, kehrte aber später nach
Cadiz, dann nach
Madrid
[* 7] zurück, wo er starb.