Ahn
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Johann Franz, namhafter Schulmann, geb. zu Aachen, [* 2] widmete sich anfangs dem Kaufmannsstand und demnächst dem Studium ¶
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der Mathematik und der neuern Sprachen. Nach kurzer Amtsführung als Katastergeometer (1822) und als Lehrer der neuern Sprachen
am Gymnasium zu Aachen (1824-26) leitete er längere Zeit eine von ihm begründete realistische Privatanstalt und trat nach
deren Auflösung 1843 als Lehrer an der mit dem Gymnasium verbundenen Realschule in Neuß
[* 4] ein. Im J. 1863 in
den Ruhestand versetzt, starb er Seinen ausgebreiteten Ruf verdankte Ahn
seiner litterarischen Thätigkeit und ganz
besonders seinem »Praktischen Lehrgang zur schnellen und leichten Erlernung der französischen Sprache«
[* 5] (1. Kursus, Köln
[* 6] 1834, 206. Aufl.
1883; 2. Kursus, das. 1840, 47. Aufl. 1881). Die von
Ahn
befolgte und nach ihm benannte Methode gehört nicht ihm ursprünglich an, vielmehr ist sie eine Weiterbildung der von
dem Rektor Seidenstücker (gest. 1817 zu Soest)
[* 7] in seinen Elementarbüchern zur Erlernung der französischen, lateinischen
und griechischen Sprache angewendeten Methode, nach welcher von Beispielen ausgegangen und erst nachher die Regel
gegeben wird.
Die Ausführung dieser richtigen Grundanlage wird in den Ahn
schen Lehrbüchern durch die übermäßige Häufung von auswendig
zu lernenden Wörtern beeinträchtigt. Die Lehrbücher von Ploetz (s. d.) u. a.,
welche diesen Fehler vermieden, haben dieselben allmählich verdrängt. In ähnlicher Weise wie die französische behandelte
Ahn
die englische, italienische, holländische Sprache. Auch für angehende Kaufleute schrieb er sprachliche
Lehrbücher.