Ahmedabad
,
Bezirk der indobrit. Präsidentschaft Bombay, [* 2] im Land Gudscharat, breitet sich am Golf von Cambay und im N. desselben zu beiden Seiten des Flusses Sabarmati aus und zählte 1881 auf 9897 qkm (180 QM.) 856,324 Einw. Das fruchtbare Land ist einer der frühsten Sitze der sich nach S. verbreitenden arischen Kultur gewesen, hat aber seit 1000 n. Chr. vielfache Verwüstungen erdulden müssen. - Die gleichnamige Hauptstadt, am linken Ufer der Sabarmati, zählt (1881) 127,621 Einw. (86,544 Hindu, 27,124 Mohammedaner, 12,027 Dschaina, 848 Christen).
Eine
Eisenbahn über
Surat und
Bombay führt durch
Radschputana nach
Dehli; eine Zweigbahn geht bei Ahmedabad
westlich nach
Gudscharat
ab. Ahmedabad
wurde 1426 vom
Sultan
Ahmed Schah von
Gudscharat gegründet, war einst Hauptort von ganz
Gudscharat
und im 17. Jahrh. die schönste und reichste Stadt
Hindostans, berühmt durch ihren
Handel wie durch ihre
Fabriken in
Gold- und
Silberstoffen, feinen
Seiden- u.
Baumwollgeweben,
Papier,
Malereien etc. Seit der Herrschaft der
Marathen im 18. Jahrh. begann
ihr
Verfall; 1817 wurde sie von den Briten dem
Gaikawar von
Baroda abgenommen und blüht seitdem wieder
mehr auf. Die architektonischen
Altertümer von Ahmedabad
sind eingehend besprochen und abgebildet in E.
Schlagintweits
»Indien« (Leipz.
1881-82).