August Engelbert, finn. Sprachforscher, geb. 7. Aug. 1826 zu Kuopio in der Landschaft Savolax,
studierte in Helsingfors Philosophie und Philologie, widmete sich dann namentlich der Erforschung der finnischen Sprachfamilie
und gründete 1847 zu dem Zweck, das Finnische zur Schrift- und Landessprache zu erheben und eine finnische Nationallitteratur
zu ermöglichen, die Zeitschrift »Suometar«, für die er (unter dem Pseudonym Oskaner) wertvolle Beiträge lieferte.
Er beschäftigte sich dann vorzugsweise mit der Sprache der Wotjaken (s. d.),
deren Grammatik er schrieb (»Wotisk grammatik«,
Helsingf. 1855),
und bereiste 1853-58 Nordrußland und Sibirien zu sprachwissenschaftlichen Forschungen, deren Ergebnis er in
dem »Versuch einer mokscha-mordwinischen Grammatik« (Petersb. 1862) und den beiden Werken: »Die Kulturwörter der westfinnischen
Sprachen« (das. 1871, deutsch 1875) und »Über
die Sprache der Nordostjaken« (Helsingf. 1880 ff.)
niederlegte;
die Beschreibung der Reise selbst erschien in finnischer Sprache: »Muistelmia matkoilta Wenäjällä ruosina« (das.
1860).
Ahlquist, gegenwärtig Professor der finnischen Sprache und Litteratur an der Universität zu Helsingfors, hat auch finnische
Gedichte unter dem Titel: »Säkeniä« (»Funken«) veröffentlicht und mehrere deutsche Dichtungen, z. B.
Schillers »Glocke«, »Kabale und Liebe« u. a., ins Finnische übertragen.
Aug. Engelbert, finn. Sprachforscher, geb. 7. Aug. 1826 zu
Kuopio in Finland, studierte in Helsingfors Philosophie und Philologie und machte es sich zur Lebensaufgabe, die Sprachen der
finn. Sprachfamilie wissenschaftlich zu durchforschen, sowie für die Förderung der nationalfinn. Litteratur
zu wirken. Zu letzterm Zwecke begründete er 1847 die Zeitschrift «Suometar»,
für die er unter dem Namen Oksanen zahlreiche Beiträge lieferte. Zum Zwecke sprachlicher Forschung besuchte er zunächst
die Woten (s. d.) und schrieb eine Grammatik ihrer Sprache («Wotisk Grammatik», Helsingf. 1855), und durchwanderte 1853–58
einen großen Teil des nördl. Rußlands und westl. Sibiriens, um Sprachen und Eigentümlichkeiten der dortigen
uralaltaischen Völker zu erforschen. Als Frucht dieser Reise, deren Beschreibung er in finn. Sprache (Helsingf. 1860) herausgab,
veröffentlichte den «Versuch einer Mokscha-Mordwinischen Grammatik» (Petersb. und Lpz. 1861),
dann (schwedisch) «De vestfinskaspråkens kulturord» (Helsingf. 1871; deutsch «Die
Kulturwörter der westfinn. Sprachen», 1875) und «Über die Sprache der Nordostjaken; Sprachtexte und Wörtersammlung»
(ebd. 1880). Diese Werke bilden den Inhalt seiner «Forschungen auf dem Gebiete der ural-altaischen Sprachen» («Forskningarpå de Ural-Altaiska språkens område»). 1862 zum Professor der finn. Sprache und Litteratur in Helsingfors ernannt, nahm Ahlquist regen
Anteil an der praktischen Ausbildung der finn. Sprache in Schulbüchern und andern Werken. Er starb 20. Nov. 1889. In
finn. Sprache gab in freien Heften eine «Zeitschrift für finn.
Sprachforschung und Litteratur» heraus. Unter seinen schönwissenschaftlichen Leistungen befindet sich eine Sammlung
finn. Gedichte, «Sekäniä» (d. i. Funken, 4. Aufl., Helsingf.
1881).